Lehrende: Prof. Dr. Almut Peukert
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Genderforschung
Semesterwochenstunden: 4
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Kommentare/ Inhalte: Im Alltagsdenken ist die Einteilung von Menschen in Frauen und Männer eine ‚natürliche‘ Tatsache. Demgegenüber wird in geschlechtertheoretischen Perspektiven Geschlecht als genuin soziales Phänomen gefasst: Geschlecht wird als soziokulturell und interaktiv hergestelltes Phänomen und als gesellschaftliches Ordnungsprinzip verstanden. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die kontrovers diskutierte Frage, wie Geschlecht in unserer Gesellschaft (nicht) hergestellt, zugeschrieben und institutionell abgesichert wird. Der soziologische Blick auf die Praxis der Geschlechterunterscheidung ermöglicht ein umfassendes Verstehen und Erklären von Persistenzen und Wandel von Geschlechterungleichheiten. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Themen der soziologischen Geschlechterforschung. Im ersten Teil werden verschiedene theoretische Ansätze vorgestellt und vertiefend diskutiert. Im zweiten Teil werden mit den erlernten theoretischen Perspektiven zentrale Themen der Geschlechterforschung bearbeitet. Dazu diskutieren wir soziale Phänomene mit Blick auf Geschlechterdifferenzierungen und Geschlechterungleichheit anhand empirischer Untersuchungen u.a. in den Feldern Arbeit, Bildung, Arbeitsmarkt, Organisation, Carearbeit sowie Elternschaft und Familie. In kleinen Projekten werden problemorientiert Geschlechterungleichheiten analysiert und kritisch reflektiert.
Lernziel: Ziel der Veranstaltung ist es, zentrale theoretische Konzeptualisierungen von Geschlecht (bspw. Geschlecht als Strukturkategorie, un/doing gender) sowie empirische Untersuchungen zu Geschlechterdifferenzierung und Geschlechterungleichheit kennenzulernen und einzuordnen. Die Studierenden sollen befähigt werden, auf Basis der verschiedenen theoretisch-empirischen Perspektiven soziale Phänomene von Differenz/ierungen und Ungleichheit/en, Persistenz und Wandel der Geschlechterverhältnisse sowie Zusammenhänge von Theorie und (Alltags-)Praxis zu verstehen und kritisch zu reflektieren.
Vorgehen: Die Veranstaltung ist als ein hybrides digital-analoges Lehr-Lern-Arrangement angelegt. Grundlage der Wissensvermittlung und -vertiefung sind Textlektüre, Lehrvideos sowie weiterführende Diskussionen innerhalb der Veranstaltung. Die Teilnehmenden erarbeiten sich das Grundlagenwissen entlang von Vorbereitungsfragen selbstständig mittels digitaler Lerneinheiten aus Texten und Lehrvideos (OpenOLAT). Die Präsenzphase wird für Austausch und Diskussionen zur Wissensvertiefung und zur Wissensanwendung durch forschendes Lernen in kleinen studentischen Projekten genutzt. In diesen vertiefen die Teilnehmenden ihr erworbenes Wissen zu Geschlechterungleichheiten in den Bereichen Arbeit, Organisation und Familie. Die Prüfungsleistung ist eine Klausur am Ende des Semesters.
Literatur: Literatur, Lernmaterialien und Links befinden sich im Kurs "Einführung in die Genderforschung" auf OpenOLAT.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Referat, mündliche Prüfung, Hausarbeit, Klausur