Lehrende: Prof. Dr. Gertraud Koch
Veranstaltungsart: Kolloquium
Anzeige im Stundenplan: Institutskolloquium
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Weitere Informationen: . WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum SoSe 24
Kommentare/ Inhalte: Weit über die derzeit prominent diskutierte generative KI Chat-GPT hinaus, finden Technologien der Künstlichen Intelligenz Einsatz in diversen Gesellschaftsbereichen und treten zunehmend als Akteur*innen mit Handlungsmacht in Erscheinung. Der zugrundeliegende Prozess einer zunehmenden Algorithmisierung menschlicher Lebenspraktiken und feingranularer Interaktion zwischen Menschen und Informatik-Artefakten ist mitnichten neu; die Geschichte der Künstlichen Intelligenz reicht bis in den 1960er Jahre zurück und hat seitdem immer wieder für weitreichende Prognosen hinsichtlich ihrer zukünftigen Wirkmächtigkeit gesorgt und damit immer auch Ängste vor einer Entmenschlichung vieler Lebensbereiche durch Automatisierung, Überwachung, Kontrollverlust etc. durch die Technologieprovoziert. Aktuell sind es vor allem die datengetriebenen Anwendungen des maschinellen Lernens (spezieller des Deep Learning), die in nahezu allen Lebensbereichen von der Verwaltung über Finanzdienstleistungen, im Bildungssektor bis zu Medizin und Gesundheit zumindest prototypisch eingesetzt werden. Sichtbar geworden sind dabei rechtliche und ethische Herausforderungen, sowie umfassende gesellschaftliche Gestaltungsbedarfe in Bezug auf Datenhoheit, Transparenz, Erklärbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Verantwortlichkeit. Einige Anforderungen sind in die Regulierung durch den 2023 verabschiedeten EU-AI-Act gemündet, in dem der Umgang mit KI-Anwendungen unterschiedlicher Risikostufen erstmals grundlegend europaweit geregelt werden soll. Darstellungen der KI in den Medien aber auch in der Politik und Wissenschaftsförderung oszillieren zwischen Schrecken, Verheißung und Notwendigkeit, vielfach ohne dass ein hinreichendes informatisches Grundverständnis besteht und informierte Entscheidungen oder Umgangsweisen mit KI-Technologien ermöglicht. Neuere Projekte zwischen Forschung und Wissenschaftskommunikation, wie etwa das „KI-Observatorium“, setzen deswegen auf Wissensvermittlung und -austausch. Das Kolloquium folgt ebenfalls dem Anliegen, das Wissen über KI-Technologien zu erweitern und dabei ein besseres Verständnis davon zu entwickeln, wie sich Handlungsmacht und -möglichkeiten durch die KI neu gestalten. Indem es interdisziplinäre Gespräche zwischen Kulturwissenschaftler*innen und Informatiker*innen initiiert, werden in kurzen Vorträgen historische und theoretische Grundlagen, sowie ausgewählte Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz vorgestellt und diskutiert. Anhand von Praxisbeispielen von KI in Anwendung und Entwicklung werden KI Technologie verständlich und für die Analyse greifbar. Das hauptsächliche Ziel des Kolloquiums besteht in beiden Disziplinen darin, die jeweils andersartige Herangehensweise kennen und verstehen zu lernen.
Modulkürzel: 56-121 (2 LP) MA: Modul 6, Modul 7/WB-FV fachliche Vertiefung
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: sowie HINWEISE / FRIST ZU ABMELDUNGEN VON VERANSTALTUNGEN /PRÜFUNGEN FÜR ALLE STUDIERENDEN (einschl. Anmeldungen über Studium Generale/Wahlbereiche) DIE ABMELDEPHASE ENDET AM 03.05.2024 um 13h ACHTUNG: Eine späte Abmeldung ab dem oben genannten Datum ist nicht gestattet!!