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Lehrende: Katharina Gerhardt
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Lektorieren und Publ
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Weitere Informationen:
Alle Veranstaltungen der AStuB werden in Präsenz angeboten und konzeptionell an die Situation angepasst, sollten einzelne Veranstaltungen digital durchgeführt werden, finden Sie dazu Hinweise in STiNE.
Wenn Sie organisatorische Fragen haben, sei es zur An-/Abmeldung, Kontaktaufnahme zu den Lehrenden etc., wenden Sie sich bitte per Mail an: astub@uni-hamburg.de.
Die Lehrveranstaltungen mit der Sigle 50-1ff. sind Lehrveranstaltungsangebote der Arbeitsstelle Studium und Beruf (AStuB) in den Fachbereichen Sprache, Literatur, Medien (SLM I + II). Sie dienen der Reflexion über die Verbindung zwischen geisteswissenschaftlichem Studium und gesellschaftlicher Teilhabe und der kritischen Orientierung zu Möglichkeiten nach dem Bachelorstudium (www.slm.uni-hamburg.de/astub.html).
Kommentare/ Inhalte:
„Talent ohne Handwerk ist wie Treibstoff ohne eine Maschine. Es brennt lichterloh, aber es leistet nichts." Robert McKee
Die Buch- und Verlagsbranche steht im Wind: Anhaltender Kostendruck – Stichwort Papierpreise – und ein instabiles Konsumklima bestimmen das Wirtschaften in Konzern- wie inhabergeführten Verlagen gleichermaßen. Potenzielle Leser*innen sind vermehrt im Internet unterwegs: Die tägliche Verweildauer der 14- bis 29-Jährigen im Netz betrug 2023 über vier Stunden. Vor diesem Hintergrund sowie angesichts einer nachgewiesenen kontinuierlichen Verschlechterung der Lesekompetenz bemühen sich Verlage, Brücken zu bauen von digitalen Trends zum stationären Handel, auch via BookTok. Die Digitalisierung der Absatzwege schreitet ohnehin voran: Lediglich 47,9 Prozent aller gedruckten Bücher wurden 2023 noch über den stationären Buchhandel verkauft; bereits 24,1 Prozent online.
Doch nicht nur Absatzwege und Mediennutzung sind im Wandel; der gesamte Prozess des Publizierens, im Digitalen wie im Printbereich, hat sich enorm beschleunigt. So stellen journalistische Leitmedien ihre Texte online, um sie erst anschließend Korrektur lesen zu lassen. Tempo schlägt Pra¨zision. Self-Publishing hat seinen Haut-Gout endgültig verloren. Omnipräsenz und Beliebtheit digitaler Medien, man denke an Serien der Streamingdienste, zwingen die klassischen Buchverlage, den Wandel zu reflektieren und mitzugestalten. Zugleich gilt es, sich auf die Kernkompetenzen zu besinnen: das Entdecken, Lektorieren, Veröffentlichen und Verkaufen origineller und lesenswerter Stimmen.
Da die skizzierten dynamischen Entwicklungen sich erheblich auf die Arbeitsfelder von Lektoren und Publizistinnen auswirken, möchte dieses Seminar in zweifacher Hinsicht darauf reagieren.
Seminarinhalte
Erstens will sich das Seminar in diesem dynamischen Umfeld bewusst auf das Lektoratshandwerk konzentrieren. Das heißt, es will die Sensibilität für Eingriffe in Texte ganz unterschiedlicher Art stärken. Ob Holzmedium oder Digitalisat, Sachtext oder Belletristik, es gilt, herauszufinden, warum ein Text unverständlich, langweilig oder sperrig ist, und wie man Abhilfe schaffen kann. Trainiert wird das Lesen auf sechs Ebenen: Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Stil, Form, Inhalt. Wir betätigen uns als Fact-Checkerinnen und Rechercheure, spüren verrutschte Metaphern auf und üben das Verfassen von Verlagsgutachten und Klappentexten. Weitere Themen sind: Story, Plot und Figur, lebendige Dialoge sowie Jargon und Zeitindex von Sprache. Besprochen wird ferner das besondere Verhältnis zwischen Lektor*in und Autor*in bzw. Übersetzer*in.
Zweitens will dieses Seminar möglichst konkret erkunden, welche neuen Herausforderungen es im Bereich des Lektorats zu meistern gilt. Wie sehen die Arbeitsabläufe im Verlag heute aus? Gibt es Chancen jenseits der Genres? Haben sich Sachbücher im Zeitalter von Influencer*innen und Podcasts überlebt? Welche Rolle könnte KI bei Werbetexten spielen? Und welche Elemente aus Schreibhandwerk und Storytelling lassen sich für Social Media nutzbar machen?
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine sichere Beherrschung der deutschen Sprache.
Literatur:
Walter Hömberg, Lektor im Buchverlag. Repräsentative Studie über einen unbekannten Kommunikationsberuf, Konstanz 2010
Robert McKee, Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens, Berlin/Köln, 7. Auflage 2011
Michael Schickerling, Birgit Menche, Bücher machen. Ein Handbuch für Lektoren und Redakteure, 3., aktualisierte Ausgabe, Frankfurt am Main 2012
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Leistungspunkte und -anforderungen
3 LP, keine Benotung
Zu den Leistungsanforderungen gehören (a) die aktive Teilnahme an der Textarbeit im Seminar, (b) das eigenständige Lektorieren und Verfassen von Texten und (c) das regelmäßige Erledigen der anfallenden schriftlichen Hausaufgaben.
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