Lehrende: Prof. Dr. Barbara Müller
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: KG HS Widerstand
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Kommentare/ Inhalte: Sind Namen von kirchlich Widerständischen gegen den Nationalsozialismus gefragt, fallen schnell diejenigen Dietrich Bonhoeffers, Karl Barths oder Martin Niemöllers. Schwieriger wird es demgegenüber, Namen widerständischer Frauen zu nennen. Dies hat nicht damit zu tun, dass es solche Frauen nicht gab, sondern damit, dass sie weit weniger bekannt und historisch auch nur am Rande erforscht sind. Wir wollen uns im Seminar mit solchen weiblichen Widerstandpersönlichkeiten, wie z.B. Elisabeth Schmitz und Elisabeth Schiemann, beschäftigen. Daneben werden wir uns der Widerstandsthematik über konkrete Protagonistinnen hinaus allgemein in Genderperspektive nähern – insbesondere den jeweils eigenen und zugeschriebenen Geschlechterstereotypen unterschiedlicher kirchlicher Gruppierungen. So weisen die Deutschen Christen alle Züge einer national-religiösen Männerbewegung auf, die ihrerseits die vielen weiblichen Mitglieder der Bekennenden Kirche als „degenerierte Weiblein“ und die BK-Männer als „Weibmännlein“ und die BK insgesamt als evangelische Frauenbewegung verspotteten (Blaschke). Voraussetzung: Absolviertes KG-Proseminar.
Literatur: Gailus Manfred und Vollnhals Clemens (Hgg.), Mit Herz und Verstand. Protestantische Frauen im Widerstand gegen die NS-Rassenpolitik, Dresden 2013. Gailus Manfred, Mir aber zerriss es das Herz. Der stille Widerstand der Elisabeth Schmitz, Göttingen 2011. Olaf Blaschke, Die Kirchen und der Nationalsozialismus, Stuttgart 2014. Weitere Literatur wird im Verlauf der Veranstaltung genannt.