Lehrende: Dr. Maria-Michaela Hampf
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: MS HG Exeptionalism
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 8,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 14
Weitere Informationen: Bitte beachten Sie: Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist obligatorisch!
Kommentare/ Inhalte: Die Vorstellung von einem amerikanischen „Sonderweg“ kann als eine der stärksten Einflüsse auf die Herausbildung einer nationalen Identität der USA angesehen werden. Gleichwohl ist diese Selbstwahrnehmung in Veränderung begriffen – American Excep-tionalism steckt in der Krise. Das Seminar wird sich historisch verschiedenen Perioden widmen, in denen sich die Idee des Exzeptionalismus maßgeblich entwickelte: die Kolo-nialzeit, die Ära der amerikanischen Revolution und die Periode der Jacksonian De-mocracy. Anhand von Quellen wie puritanischen Predigten, Texten von Alexis de Toc-queville bis zu Reden Barack Obamas soll aber auch untersucht werden, wie die Vor-stellung, Amerika sei nicht nur eine einzigartige Nation, sondern habe auch eine beson-dere Aufgabe zu erfüllen, die amerikanische Kultur und Gesellschaft geprägt hat. Wie ist sie rhetorisch im 19. und 20 Jahrhundert, zwischen Nachkriegs-Liberalismus und ge-genwärtigen neokonservativen Agenda, aber auch in Debatten über die Rolle der USA in einer globalisierten Welt nach 9/11 mobilisiert worden? Aus den Reihen sozialer Be-wegungen wie des Black Power Movements, der Frauenbewegung, des Chica-na/Chicano Movement und des Gay and Lesbian Rights Movements ist die Vorstellung des American Exceptionalism als WASP- Ideologie kritisiert worden, die den Ausschluss von Frauen, African Americans sowie ethnischer und anderer Minderheiten legitimiere und perpetuiere. Auch Ansätze aus der Geschichtswissenschaft und den American Stu-dies, die Geschichte der USA zu transnationalisieren, können als Versuch gelesen wer-den, dieser mächtigen Meistererzählung eine Einbettung in transkulturelle und globale Bezugssysteme entgegenzusetzen. „Post-exzeptionelle“ Ansätze wie der Black Atlantic, der Pacific Rim, Borderlands Studies oder Diaspora Studies versuchen den Blick auf die vielfältigen Einflüsse zu richten, die die hybriden amerikanischen Identitäten und Kultu-ren geprägt haben.