52-168 Nibelungenlied [IFG 231][IFG 241][IFG 244][DSL/DE-A-ÄdSL][DSL/DE-A-DSL][SLM-WB][Master-WB]

Lehrende: Dr. Sebastian Holtzhauer

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: Nibelungenlied

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Weitere Informationen:
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird.
Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.

Bitte beachten Sie, dass Lehrende keinen Einfluss auf die Platzvergabe in STiNE haben, die Platzvergabe erfolgt nach dem Schließen der Listen automatisch über STiNE
Weitere Hinweise finden Sie unter folgendem Link, der in jedem Semester aktualisiert wird:
https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/studium/downloads.html#18061577

Kommentare/ Inhalte:
Kaum ein anderes Werk des deutschen Mittelalters zog und zieht die germanistische Forschung so sehr an, wie das um 1200 entstandene, anonym überlieferte heldenepische ‚Nibelungenlied‘. Davon legt der sogenannte ‚Nibelungenliedstreit‘ des 19. Jahrhunderts ebenso Zeugnis ab wie auch die zahlreichen Versuche der Editionsphilologie, adäquate Ausgaben herzustellen. Vielfalt herrscht nicht zuletzt auch in der interpretatorischen Herangehensweise an die Geschichte um Siegfrieds Tod und den Untergang der Burgunden am Etzelhof. Naturgemäß Bestandteil der Diskussionen ist das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit; im Seminar gehen die Studierenden daher u.a. dem Ansatz der ‚oral formulaic poetry‘ (Parry/Lord) nach. Zudem beschäftigen sie sich mit erzähltheoretischen Ansätzen zum Brautwerbungsschema und der Raumsemantik sowie interdisziplinär beeinflussten Perspektiven, die die literaturwissenschaftliche Forschung um das ‚Nibelungenlied‘ in jüngster Zeit neu beleben; als da wären beispielsweise die gender-Theorie, Mentalitätsgeschichte sowie Methoden der historischen Sprachpragmatikforschung.
Ziel des Seminars ist es, die genannten Theorien und Ansätze durch die Rezeption zentraler mediävistischer Forschungsarbeiten für den jeweiligen Bereich zu erschließen und deren Ergebnisse bzw. Erkenntniswert anhand ausgewählter Textpassagen des ‚Nibelungenlieds‘ kritisch zu beleuchten. Neben der Textkenntnis des ‚Nibelungenlieds‘ setzt der Kurs bei allen Teilnehmer*innen die Bereitschaft voraus, sich (zeit)intensiv mit der Primär- sowie Sekundärliteratur auseinanderzusetzen und sich in den Sitzungen am Dialog zu beteiligen.

Literatur:
Anzuschaffen und zu nutzen ist:
- Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach der Handschrift B herausgegeben von Ursula Schulze. Ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse. Stuttgart 2011. (Reclams Universal-Bibliothek 18914)
Zur einführenden Orientierung empfohlen:
- Miedema, Nine R.: Einführung in das ‚Nibelungenlied‘. Darmstadt 2011.
- Müller, Jan-Dirk: Das Nibelungenlied. 4., neu bearbeitete und erweiterte Aufl. Berlin 2015. (Klassiker Lektüren 5)
- Schulze, Ursula: Das Nibelungenlied. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2013. (Reclams Universal-Bibliothek 17604)