Lehrende: Dr. Sebastian Holtzhauer
Veranstaltungsart:
Seminar Ia
Anzeige im Stundenplan:
Einf. ÄdSL
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 21
Anmeldegruppe: [IFFG 131] [DSL/DE-E-ÄdSL] SoSe 2024
Weitere Informationen:
+2st. Tutorien: Di 18-20 und Fr 12-14 jeweils in Raum Phil C1012
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird.
Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.
Bitte beachten Sie, dass Lehrende keinen Einfluss auf die Platzvergabe in STiNE haben, die Platzvergabe erfolgt nach dem Schließen der Listen automatisch über STiNE
Weitere Hinweise finden Sie unter folgendem Link, der in jedem Semester aktualisiert wird:
https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/studium/downloads.html#18061577
Kommentare/ Inhalte:
Anhand von Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘ (um 1210) erarbeiten sich die Studierenden im Seminar die mittelhochdeutsche Laut- und Formenlehre sowie wichtige Aspekte der Syntax und Semantik. In diesem Zusammenhang werden auch für das Sprachverständnis unabdingbare Bereiche der deutschen Sprachgeschichte genauer beleuchtet. Das Kontextwissen, das aus literaturwissenschaftlicher Sicht notwendig für eine adäquate Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen ist, gewinnen die Studierenden durch die Lektüre von Einführungswerken und/oder Überblicksdarstellungen bzw. Aufsätze, die digital zur Verfügung gestellt werden (s. dazu u.a. den Seminarplan).
Inhaltsangabe: Tristan, dessen Eltern kurz vor bzw. direkt nach seiner Geburt sterben, wird von seinem Ziehvater Rual umsorgt und mustergültig ausgebildet. Mit 14 Jahren gelangt er nach Cornwall, wo er unerkannt in die Dienste Markes, seines Onkels mütterlicherseits, tritt. Als die Verwandtschaft sich aufklärt, setzt der unverheiratete Marke ihn als Erben ein. Es folgt Tristans Schwertleite und bald darauf ein schicksalhafter Kampf gegen den riesenhaften Morolt, den Schwager König Gurmuns von Irland, dem Marke zinspflichtig ist. Dabei erhält Tristan eine vergiftete Wunde von Morolts Schwert, die nur von Morolts Schwester, Königin Isolde von Irland, geheilt werden kann. Tristan reist als Spielmann verkleidet nach Irland und wird geheilt. Er unterrichtet die Tochter Gurmuns, die junge Isolde, in Sprachen und Musik und reist bald wieder zurück nach Cornwall. Dort bewegen die auf Tristan neidischen Barone Marke dazu, doch eine Heirat anzustreben und nicht seinen Neffen als Erben einzusetzen. Tristan empfiehlt die irische Prinzessin Isolde als Braut. Als Brautwerber besiegt er in Irland einen Drachen und erlangt dadurch die Hand der Isolde für Marke. Auf der Rückreise nach Cornwall trinken Tristan und Isolde versehentlich den für Marke und Isolde bestimmten Liebestrank und entbrennen in Liebe. Die Zofe Brangaene verhilft ihnen zueinander. Um Marke zu täuschen, nimmt Brangaene in der Hochzeitsnacht die Stelle Isoldes ein. Im Folgenden versuchen Tristan und Isolde ihre Liebe vor der Hofgesellschaft zu verbergen, während einige ihrer Mitglieder gewillt sind, Marke den Ehebruch seiner Frau nachzuweisen. Schließlich muss sich Isolde einem Gottesurteil unterziehen, das Tristan und sie listig bestehen. Als sie dann doch des Hofes verwiesen werden, leben sie eine Zeit lang in der paradiesischen Minnegrotte, bevor sie zurückkehren können. Als sie dann von Marke in flagranti erwischt werden, flieht Tristan ins Ausland, wo er ruhmreiche Taten vollbringt. Die in ihn verliebte Schwester seines Freundes Kaedin, Isolde Weißhand, erregt durch ihren Namen Tristans Aufmerksamkeit. Er selbst verstrickt sich immer mehr in Gefühle und Gedanken. Mit einem Monolog Tristans bricht Gottfrieds Werk ab.
Literatur:
Anzuschaffen sind zum Kursbeginn:
- Gottfried von Straßburg: Tristan. Band 1: Text, Band 2: Übersetzung. Hrsg. von Karl Marold. Unveränderter fünfter Abdruck nach dem dritten mit einem Grund von F. Rankes Kollationen verbesserten Apparat besorgt von Werner Schröder. Berlin/New York 2004. für Studierende der UHH auch via https:/katalogplus.sub.uni-hamburg.de kostenfrei downloadbar]
- Schulz, Monika: Gottfried von Straßburg: ‚Tristan‘. Stuttgart 2017. für Studierende der UHH auch via https:/katalogplus.sub.uni-hamburg.de kostenfrei downloadbar]
- Hennig, Beate: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. In Zusammenarbeit mit Christa Hepfer und unter redaktioneller Mitwirkung von Wolfgang Bachofer. 7., durchseh. Aufl. Berlin/Boston 2022.
Basisinformationen zum Werk:
- Hausmann, Albrecht: Gottfried von Straßburg: ‚Tristan‘. In: Klassiker des Mittelalters. Hrsg. von Regina Toepfer. Hildesheim 2019 (Spolia Berolinensia 38), S. 215–232.
- Johnson, L. Peter: Gottfried von Straßburg: ‚Tristan‘. In: Interpretationen. Mittelhochdeutsche Romane und Heldenepen. Hrsg. von Horst Brunner. Stuttgart 2007 (RUB 8914), S. 233–254.
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