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Lehrende: Prof. Dr. Beate Ratter
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
5 | 20
Kommentare/ Inhalte:
Der anthropogene Klimawandel stellt sich als eine der größten Herausforderungen der Menschheit dar. Kleine Inseln gelten neben Eisbären als Ikonen der globalen Klimaveränderungen. Stereotype Narrative von sinkenden Inseln die Opfer des Meeresspiegelanstiegs sind oder von starken tropischen Wirbelstürmen zerstört werden, beherrschen nationale und internationale Medien. Aber die Verkürzung, alles und jedes auf den Klimawandel zurückzuführen und so die anderen Herausforderungen abzuwerten, stellt ein wesentliches, wenngleich verständliches Defizit des gegenwärtigen Umweltdiskurses dar.
Im Seminar wollen wir diesen dominanten Narrativen auf den Grund gehen und am Beispiel kleiner Inseln überprüfen, wie Klimawandel mit anderen Umweltproblemen zusammenwirkt und wie dies mit dem Idealbild einer nachhaltigen Entwicklung zu verknüpfen ist.
Das Hauptseminar beschäftigt sich mit naturwissenschaftlichen Grundlagen, sozialwissenschaftlichen Kontexten und politischen Entscheidungsprozessen sowie deren Wirkungen auf das Natur- und das Gesellschaftssystem. Die Teilnehmer:innen legen fest, ob im Rahmen von Referaten dabei eher Themen (z.B. Meeresspiegelanstieg auf kleinen Inseln, Erosion und Küstenschutz, Darstellung von Inseln in Medien) oder eher Fallbeispiele (z.B. Malediven, Tuvalu, Malta) als Problem untersucht werden.
Leitend sind die Fragen: Was passiert wirklich auf welchen Inseln im Kontext des Klimawandels? Welche physikalischen Prozesse sind zu beobachten und werden für die Zukunft projektiert? Was sind die brisantesten Umweltprobleme kleiner Inseln und wie begegnet man diesen? Wer ist verantwortlich und wer ist zuständig für die Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen? Wer sind die Verlierer und gibt es Gewinner?
Es geht darum, Akteure und Handelnde zu identifizieren, Machtverhältnisse zu hinterfragen und mit Hilfe von theoretischen Grundkonzepten, wie z.B. der Politischen Ökonomie und Politischen Ökologie, gesellschaftliche Veränderungen auf kleinen Inseln zu bewerten.
Lernziel:
Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses haben die Studierenden eine fortgeschrittene Wissensbasis entwickelt, die es ihnen ermöglicht, Klimawandelwirkung und Umweltprobleme als zusammenhängende Herausforderungen zu analysieren und kritisch zu hinterfragen sowie die am Beispiel von kleinen Inseln und Inselgesellschaften gewonnenen Erkenntnisse auf andere Kontexte zu übertragen.
Die Prüfungsleistungen umfassen a) aktive Teilnahme am Seminar, b) ein Referat und c) schriftliche individuelle Semesterarbeit.
Vorgehen:
Der Kurs wird in Form eines Referateseminars unter einem gemeinsamen Seminarziel und einer gemeinsamen Leitfrage durchgeführt.
Literatur:
Mycoo, M. et al. 2022: Small Islands. In: Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability. Contribution of Working Group II to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [h.-o. pörtner et al. (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, pp. 2043–2121, doi:10.1017/9781009325844.017.
Magnan, A.K. et al. 2019: Cross-Chapter Box 9: Integrative Cross-Chapter Box on Low-Lying Islands and Coasts. In: IPCC Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate [h.-o. po¨rtner et al. (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, pp. 657-674. https://doi.org/10.1017/9781009157964.009.
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