Lehrende: Prof. Dr. Robert Hodel
Veranstaltungsart: Projektseminar
Anzeige im Stundenplan: Antipoden
Semesterwochenstunden: 3
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5
Weitere Informationen: Die Angabe der Credits (3,0) bezieht sich auf die Anzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im WAHLBEREICH besucht wird.
Kommentare/ Inhalte: Miloš Crnjanski und Miroslav Krleža sind beide 1893 im damaligen Österreich-Ungarn geboren – Crnjanski im südungarischen Congrad, Krleža in Zagreb, und beide haben sie 1918 in der Zagreber Zeitschrift Savremenik ihre ersten Gedichte publiziert. Ihre Lyrik und Prosa (bzw. Dramatik) jedoch könnte kaum unterschiedlicher sein. Während Crnjanski von einer lyrisch-elegischen Grundstimmung geprägt ist, der die Vorstellung von einer letztlichen „uzaludnost“ (Vergeblichkeit) aller menschlicher Bestrebungen zugrundeliegt, neigt Krležas Dichtung zum expressionistischen Schrei und seine Prosa und Dramatik zur rigorosen Anklage politischer Ungerechtigkeiten. Entsprechend unterschiedlich sind auch ihre ideologischen Vorstellungen und ihr Status in Titos Staat: Krleža ist zusammen mit Andric gefeierter jugoslawischer Schriftsteller, während Crnjanski erst 1965 aus dem Londoner Exil zurückgekehrt ist. Symptomatisch ist auch ihr Status heute: Während Krleža in Kroatien v.a. von oppositionellen Kreisen geschätzt wird, gehört Crnjanski zum engen Schulkanon der Republik Serbien. Für das Projektseminar ist neben der schriftlichen Seminararbeit auch ein halbstündiges Referat zu halten. Lektüre : - Miroslav Krleža: Gospoda Glembajevi (1928; dt. Die Glembays, 1963, übersetzt von Milo Dor) - Miloš Crnjanski: Seobe (prva knjiga, 1929; dt. Bora, 1. Buch, 1995, übersetzt von Reinhold Fischer und Barbara Antkowiak)
Modulkürzel: SLA-M06;