Lehrende: PD Dr. Dirk Rohmann
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: SU-BEd-02a
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 17
Anmeldegruppe: SU - Vert. Gesellschaftswiss.
Kommentare/ Inhalte: Im klassischen Griechenland war das Konzept der Zensur bereits bekannt, wurde aber praktisch nicht umgesetzt. Mit dem religiösen Monopol der römischen Kaiser wurden zwar Dissidenten rigoros bestraft, dennoch lassen sich die wenigen Fälle von Büchervernichtungen im römischen Reich auf Verleumdung sowie Gefährdung des Staates oder des Kaisers zurückführen. Die wenigen Literaturverbote waren kurzlebig, als besondere Form der Meinungsbeschränkung von Gelehrten verachtet und mehrten sogar die Popularität der betroffenen Werke. In der Spätantike gingen zunächst die heidnischen Kaiser kurzzeitig rigoros mit Büchervernichtungen gegen die Christen vor, die es anschließend den Heiden und Häretikern mit gleicher Münze heimzahlten.
Literatur: D. Rohmann, Christianity, Book Burning and Censorship in Late Antiquity. Studies in Text Transmission, Berlin 2016 S. Bartsch, Actors in the Audience, Cambridge, MA 1995 Th. Werner, Den Irrtum liquidieren. Bücherverbrennungen im Mittelalter, Göttingen 2007