Lehrende: PD Dr. Andreas Timmermann
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: SU-BEd-02a
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 25
Anmeldegruppe: SU - Vert. Gesellschaftswiss.
Kommentare/ Inhalte: Immer wieder wird erörtert, ob der behauptete Gegensatz zwischen Zentrum und Peripherie nicht überholt bzw. zu „dekonstruieren“ sei. Für die historische Erforschung des spanischen Reichs haben sich diese Kategorien jedoch bewährt, wofür zwei, geographisch möglichst weit voneinander entfernt liegende Beispiele angeführt seien: die Vizekönigreiche Neapel und Neuspanien. Um besser die vielschichtigen staatssoziologischen und rechtsgeschichtlichen Verhältnisse beleuchten zu können, bietet sich sogar eine dreistufige Differenzierung an: zwischen Metropole (Spanien, Madrid), Zentrum (Kerngebiet der vizeköniglichen Herrschaft, Neapel, Mexiko) und Peripherie (Grenzregionen im Norden Mexikos bzw. im Süden der italienischen Halbinsel). Als theoretische Hilfestellung sollen in staatssoziologischer Hinsicht die Arbeiten Norbert Elias` dienen und seine Beobachtungen zur Institution des Hofes und zur Herausbildung der fürstlichen Zentralmacht im Absolutismus. In rechtsgeschichtlicher Hinsicht wird die spanische Tradition der ständischen Übereinkünfte („pactismo“) eine Rolle spielen, weil deren Anwendung und Anpassung mit Blick auf die überseeischen Besitzungen (Italien, Amerika) zu interessanten Varianten geführt haben