Lehrende: Prof. Dr. Philippe Depreux; Mats Henry Homann
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: SU-BEd-02a
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 25
Anmeldegruppe: SU - Vert. Gesellschaftswiss.
Kommentare/ Inhalte: Fragt man Mediävistinnen und Mediävisten, was das Mittelalter auszeichne, bekommt man häufig zur Antwort, dass es vor allem anders gewesen sei. Die Andersartigkeit des Mittelalters wird dabei keineswegs als Problem verstanden, sondern sie wird als Ausgangspunkt dafür angesehen, sich vertieft mit der eigenen Gegenwart auseinanderzusetzen. Um dies fundiert tun zu können, braucht es aber ein Verständnis davon, wie anders das Mittelalter war. In der Übung soll sich dieser Frage nachgegangent werden. Dabei untersuchen wir beispielsweise, ob Andersartigkeit und Aktualität in einem spannungsreichen Verhältnis zu einander stehen. An mehreren Beispielen wird außerdem gemeinsam erarbeitet, welche interpretatorischen Folgen sich ergeben, wenn man das Mittelalter nah an die eigene Zeit heranholt oder es weit von sich wegschiebt. Auch über Möglichkeiten der Vermittlung von mittelalterlicher Geschichte soll in diesem Zusammenhang nachgedacht werden. Nicht nur hier stellt sich schließlich die Frage: Was hat das Mittelalter uns heute zu sagen, wenn es doch ganz anders gewesen ist?
Literatur: Manuel Braun (Hrsg.): Wie anders war das Mittelalter? (Aventiuren 9), Göttingen 2013; Hans-Werner Goetz: Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung, Darmstadt 1999.