Lehrende: Dr. Sebastian Holtzhauer
Veranstaltungsart:
Seminar Ia
Anzeige im Stundenplan:
Einf. ÄdSL
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Anmeldegruppe: [IFG 131] [DSL/DE-E-ÄdSL] SoSe 23
Weitere Informationen:
Kernzeit
+ 2st. Tutorien: Mo 10-12, Ü35-08026 und Do 12-14, Ü35-08026
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird.
Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.
Bitte beachten Sie, dass Lehrende keinen Einfluss auf die Platzvergabe in STiNE haben, die Platzvergabe erfolgt nach dem Schließen der Listen automatisch über STiNE
Weitere Hinweise finden Sie unter folgendem Link, der in jedem Semester aktualisiert wird:
https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/studium/downloads.html#18061577
Kommentare/ Inhalte:
Anhand des „Armen Heinrich" Hartmanns von Aue erarbeiten sich die Studierenden im Seminar die mittelhochdeutsche Laut- und Formenlehre sowie wichtige Aspekte der Syntax und Semantik. In diesem Zusammenhang werden auch für das Sprachverständnis unabdingbare Bereiche der deutschen Sprachgeschichte genauer beleuchtet. Das Kontextwissen, das aus literaturwissenschaftlicher Sicht notwendig für eine adäquate Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen ist, gewinnen die Studierenden durch die Lektüre von Einführungswerken und/oder Überblicksdarstellungen, die digital zur Verfügung gestellt werden (s. dazu u.a. den Seminarplan).
Kontext/Inhaltsangabe: Der Freiherr Heinrich wird durch den Aussatz (Lepra) aus einer höfisch-vorbildlichen Existenz gerissen. Eine Heilung gibt es, wie er in Salerno erfährt, nur durch Gottes Hilfe oder das freiwillig geopferte Leben eines Mädchens. Er zieht sich resignierend auf seinen letzten Meierhof zurück. Die Tochter des Bauern betreut ihn mitleidvoll, schließlich nennt er sie scherzhaft „sîn gemahel". Nach drei Jahren erzählt er den Meiersleuten auf ihre Frage die Heilungsbedingung, er betrachtet jetzt seine Krankheit selbst als verdiente Strafe für seine Entfernung von Gott. Das Mädchen fasst den Entschluss, sich für Heinrich zu opfern, und setzt seinen Willen gegen die Eltern durch, es sei dies der gerade Weg aus dem irdischen Elend in den Himmel. Nur zögernd geht Heinrich darauf ein, sie reisen nach Salerno. Durch einen Spalt sieht er das Mädchen nackt und gebunden als Opfer, und der Anblick bringt ihn zur Umbesinnung, zu „niuwer güete" (v. 1240); er nimmt sein gottverhängtes Schicksal an und weist das Opfer gegen den heftigen Widerstand des Mädchens zurück. Auf der Heimreise wird Heinrich durch Gottes Fügung geheilt, und die Erzählung endet mit der Hochzeit des Paares. (Cormeau 1981, Sp. 512f.)
Literatur:
Anzuschaffen sind zum Kursbeginn:
- Hennig, Beate: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. In Zusammenarbeit mit Christa Hepfer und unter redaktioneller Mitwirkung von Wolfgang Bachofer. 7., durchseh. Aufl. Berlin/Boston 2022.
Basisinformationen zum Werk:
- Cormeau, Christoph: Art. „Hartmann von Aue". In: 2VL, Bd. 3 (1981), Sp. 500–520.
auch online verfügbar: Verfasser-Datenbank. BerlinNew York 2012. Unter: https://www-1degruyter-1com-1r6fvmeca0073.emedien3.sub.uni-hamburg.de/database/VDBO/entry/vdbo.vlma.1558/html]
Textgrundlage:
- Hartmann von Aue: Der arme Heinrich. Hrsg. von Hermann Paul, neu bearbeitet von Kurt Gärtner. 18., unveränderte Aufl. von 2010 (Altdeutsche Textbibliothek 3) für Studierende der UHH via https:/katalogplus.sub.uni-hamburg.de kostenfrei downloadbar]
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