Lehrende: Dr. Katja Böhme; Lukas Bohle Sonnemann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: EW VL FD Kunst 2
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Die Ringvorlesung soll einen Raum für Diskussion eröffnen, um sich dem kritischen Potenzial der Kunstpädagogik, welches ihrer Praxis eingeschrieben ist, anzunähern. Dabei steht eine Kritik im Mittelpunkt, die sich durch und in Kunstpädagogik zeigt und vollzieht. Entgegen einer Verengung auf spezifische Vorstellungen von Kritik, soll die Ringvorlesung zu gemeinsamen, grundlegenden Fragen anregen. Bildung ist ein komplexes Geschehen, dessen Vorgänge in weiten Teilen unbewusst verlaufen. Sie vollzieht sich prozesshaft und entlang spezifischer, konventionalisierter medialer Infrastrukturen. Kunstpädagogik kann dabei ein besonderes kritisches Bildungspotenzial zugeschrieben werden, da sie an den unsichtbaren, unbewussten Schnittstellen zwischen diesen verschiedenen Systemen und Akteur:innen anzusetzen vermag. Insofern Kunstpädagogik sich stets zwischen verschiedenen Institutionen und Kontexten verhält, fordert eine Positionierung eine spezifische Reflexivität heraus. Zugleich erlaubt diese Relationalität kritische Bezugnahmen nicht nur in das Fach, sondern auch nach ›außen‹, etwa zur Kunst, aber auch zur Pädagogik. Was bedeutet dieser kritische bzw. kritisierende Blickwinkel in, auf und aus der Kunstpädagogik für eine kunstpädagogische Forschung und Lehre? Welche Konsequenzen hat es dabei, Kunstpädagogik als Kritik (mehr noch: sich selbst als Teil kunstpädagogischer Praxis) immer wieder neu oder anders denken zu müssen? Wie kann ein selbst-kritischer Umgang der Kunstpädagogik aussehen (post-kolonial, inklusiv, diskriminierungskritisch, …)? Wie kann ein kritisches Fachverständnis im produktiven Sinne, Alternativen für Forschung und Praxis aufzeigen? Kunstpädagogik als Kritik ernst zu nehmen, erfordert eine enorme Flexibilität und Bereitschaft zur (selbst-) kritischen theoretischen, reflexiven Auseinandersetzung mit (eigenem) kunstpädagogischen Handeln. Kunstpädagogik wäre insofern maßgeblich auch als (kritische) Haltung und Perspektivierung zu verstehen. Sich mit Kunstpädagogik als Kritik im schulischen Feld zu beschäftigen, fordert dazu heraus, diese im Kontext der jeweiligen Schulform zu reflektieren. Ausgehend von den Vorträgen diskutieren wir verschiedene Vorstellungen und Rahmungen von Kritik und fragen – bezogen auf die Sekundarstufen I und II – welche in der Zusammenarbeit mit Schüler*innen im späten Kindes- und Jugendalter möglich, nötig oder problematisch sein können.