Lehrende: Marcel Krusche
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 26
Kommentare/ Inhalte: Die Geschichte der Auslegung des Alten Testaments ist eng verknüpft mit der Geschichte der Judenfeindschaft. Zum einen haben Christ:innen das Alte Testament aus einem Gefühl der Überlegenheit gegenüber dem Judentum gelesen: Die Messiasverheißung habe sich in Christus eindeutig und klar erfüllt; Jüd:innen, die das bestreiten, würden das Offenkundige leugnen, sodass nur eine christliche Lesart den Texten gerecht werde. Andererseits sahen christliche und nichtchristliche Leser:innen in der Lektüre des Alten Testaments antijüdische Stereotype (Religion der Gesetzlichkeit, gewaltsames Gottesbild, Partikularismus, …) bestätigt, sodass ein negatives Bild vom Judentum und eine kritische Sicht auf alttestamentliche Texte miteinander korrelierten. In der Übung sollen exemplarisch Quellen aus 2000 Jahren Geschichte gelesen werden, in denen mit Rekurs auf das Alte Testament Judenfeindschaft begründet wird. Ziel ist es, judenfeindliche Tendenzen in der Auslegungsgeschichte des Alten Testaments kritisch aufzuarbeiten und über eine judentumssensible Hermeneutik des AT zu reflektieren. Inhaltshinweis: Einige der Texte, die in der Übung gelesen werden, enthalten extreme Formen von Polemik gegen jüdische Religion und jüdische Menschen. Für Theologiestudierende auf Pfarramt oder Diplom wird die Veranstaltung als Übung (2 LP) angerechnet.
Literatur: Wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.