Lehrende: PD Dr. Uta Kleine
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS Frömmigkeit MG
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 27
Weitere Informationen: Die erste Sitzung findet in Präsenz, alle folgenden Sitzungen online statt.
Kommentare/ Inhalte: Als ‚Ketzer‘ (Häretiker) wurden in der mittelalterlichen Kirche solche Personen bezeichnet, die eine von der institutionalisierten Kirche abweichende Glaubensüberzeugung vertraten. Die Auseinandersetzung mit devianten Frömmigkeitsformen durchzieht die gesamte vormoderne Kirchengeschichte bis hin zur Reformation. Im 12. und 13. Jahrhundert, im Zusammenhang mit der Kirchenreform und dem Aufschwung der Laienfrömmigkeit, nahmen die Zahl heterodoxer Glaubensgemeinschaften sprunghaft zu: Katharer, Waldenser, Humiliaten und andere Gruppen an den Grenzen der ‚Rechtgläubigkeit‘ wurden als ‚Ketzer‘ diffamiert und seit dem 13. Jahrhundert auch systematisch verfolgt. Anhand dieses Themas will sich das Seminar auch mit Fragen von religiöser und sozialer Diversität und der Frage nach dem Umgang mit abweichendem Verhalten auseinandersetzen.
Literatur: Christoph Auffahrt, Katharer, Waldenser und andere religiöse Bewegungen, 2. durchges. Aufl., München 2009 Jörg Oberste, Ketzerei und Inquisition im Mittelalter (Geschichte kompakt), Darmstadt 2007