52-258 Postliterarische und andere Texte im Gegenwartstheater: Aktuelle Hamburger Produktionen (T/M) (IntLit) [IfG 321] [DSL/DE-V-NdL] [SLM-WB] [DL-M05] [DL-M08] [DL-M09] [DL-M010] [DE-ME-NdL] [Master-WB]

Lehrende: Prof. Dr. Martin Jörg Schäfer

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Gegenwartstheater

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
(T/M) (IntLit) [ifg 321] [/dslde-v-ndl] [slm-wb] [dl-m05] [dl-m08] [dl-m010] [de-me-ndl] [master-wb] [mw-m02] (Kernzeit)

Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich.

Hinweis zur Teilnahme:
Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.

Bitte beachten Sie, dass Lehrende keinen Einfluss auf die Platzvergabe in den Veranstaltungen haben; die Platzvergabe erfolgt nach dem Schließen der Listen automatisch über STiNE.
Weitere Hinweise finden Sie unter folgendem Link, der in jedem Semester aktualisiert wird:

https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/studium/downloads.html#18061577

Kommentare/ Inhalte:
In den letzten 20 Jahren kommen die szenischen Künste immer häufiger ohne Dramen- bzw. Theatertexte aus, die schon vor der Produktion vorliegen. Nicht nur gibt es oft die Bearbeitung von Prosatexten, vor allem von Romanen, zu sehen. Sehr häufig werden die Texte auch eigens in Recherche- und Probenprozessen erarbeitet: sei es gemeinsam von den Künstler:innen, sei es im Austausch mit Expert:innen oder Laien, sei es in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Fragen, sei es unter Verarbeitung autobiographischen Materials. Häufig finden sich auch soziale Situationen künstlerisch imaginiert, in denen das Publikum sich in jeder Aufführung an der Hervorbringung eines jeweils neuen Texts beteiligt. Dieser steht dann nicht im Zentrum, sondern kommt als ein Theatermittel von vielen zum Einsatz: mit Körpern und ihren Bewegungen, mit Raum, Licht, Sound und anderen Medien. Teilweise werden diese Texte mit einem etwas unglücklichen Begriff als "postliterarisch" bezeichnet, allerdings liegt bisher wenig Forschung zu ihnen vor.
Einige betreffende Künstler:innen sind zu Gast in der Ringvorlesung 52-205 "Kein Drama. Aktuelle Hamburger Positionen aus Theater und Performance" Mo 16-18, Ü35-01003, Hörsaal G). Der Besuch (im Rahmen von Optionalbereich, Studium generale oder allgemeinem Vorlesungswesen) empfiehlt sich parallel zum Seminar.
 

Lernziel:
Wir wollen uns mit dem Phänomen und seinen unterschiedlichen Arten, in unsere Gegenwart zu intervenieren, vertraut machen und gemeinsam Analysestrategien entwickeln: Wie mit Texten umgehen, die uns meist nicht abseits des theatralen Ereignisses vorliegen? Wie ihr Verhältnis zu den anderen Theatermitteln analytisch durchdringen? Wie das häufig auftretende Wechselspiel zwischen politischem Aktivismus und Ästhetisierung oder zwischen Profis und Laien einordnen?
 

Vorgehen:
Wir beschäftigen uns soweit möglich mit aktuellen Hamburger Aufführungen, nähern uns der Problemstellung aber auch anhand erfolgreicher älterer Produktionen von Rimini Protokoll und/oder She She Pop an. Bitte bringen Sie Bereitschaft zu und Interesse an Theaterbesuchen mit und rechnen mit Eigenkosten für die ermäßigten Tickets.
Wir starten mit einer Analyse von "Save Me Not", einer Produktion des feministischen Performancekollektivs frauen und fiktion (frauenundfiktion.de), das am 21., 22. und 23.10.22 im Lichthof Theater gegeben wird (lichthof-theater.de). BITTE BESORGEN SIE SICH EIGENSTÄNDIG UND RECHTZEITIG EIN ERMÄSSIGTES TICKET FÜR EINEN DER ABENDE.
Am 20.11. (18.30) besuchen wir die VR-Performance "Agents" von Kontka Gudmon (www.kampnagel.de/de/programm/agents-vr-performance). Wegen der wenigen Plätze werden diese Tickets  über die Professur vorbestellt. Sollten Sie nicht teilnehmen können, besuchen Sie bitte eigenständig einen Alternativtermin.
Weitere Termine besprechen wir zu Beginn der Vorlesungszeit.

 

Literatur:
Matt Cornish (Hrsg.), Everything and Other Performance Texts from Germany. London u.a. 2019;
Jan Deck/Sandra Umathum (Hrsg.): Postdramaturgien. Berlin 2020;
Karin Nissen-Rizvani/Martin Jörg Schäfer (Hrsg.), TogetherText. Prozessual erzeugte Texte im Gegenwartstheater. Berlin 2020.