Lehrende: Lutz Peters
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 00b2a
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Sozialraumorientierung in der (Sozial-)Pädagogik Es soll in dem Seminar um die Frage gehen, wie die sog. ‚Sozialraumorientierung‘, die heutigentags in keinem Einrichtungskonzept der Sozialen Arbeit fehlen darf, das etwas auf sich hält, von der vollmundigen Behauptung in die Wirklichkeit gelangen soll und kann. Im (sozial-)pädagogischen Diskurs lassen sich derzeit zunächst drei grobe Richtungen unterscheiden, in denen die Orientierung am ‚Sozialraum‘ gedacht und – zum Teil – konzipiert wird: a) ‚Sozialraumorientierung als Fachkonzept‘ der Institutionen Sozialer Arbeit in definierten Gebieten sozialstaatlicher Zuständigkeit (insb. W. Hinte); b) der ‚relationale Sozialraum‘, der sich zugleich durch soziale Praxen erst konstruiert und durch gesamtgesellschaftliche (Macht-)Verhältnisse bereits strukturiert ist (insb. F. Kessl/Ch. Reutlinger) und schließlich c) die Fassung von ‚Sozialraum‘ als konkreter Kommune, in deren demokratischer Öffentlichkeit sich Identitätsbildung als (sozialpädagogische) Aufgabe von Institutionen und Lebenswelten verwirklichen lassen (insb. H. Richter). Ausgehend vor allem vom Kommune-Verständnis soll reflektiert werden, welche Möglichkeiten und Herausforderungen (sozial-)pädagogische Institutionen ‚im Stadtteil‘ haben, konzeptionell über eine vage ‚Sozialraumorientierung‘ hinauszugelangen. Dazu wird in einem zweiten Schritt ein praxisorientiertes Forschungskonzept zu behandeln sein, das in den 1990er-Jahren in Hamburg-Horn umgesetzt wurde, und sich zugleich als sozialpädagogische Forschung und kommunal-institutionell eingebundene Ressource verstand. Anhand der dazu vorliegenden Literatur soll dann diskutiert werden, ob und ggf. wo der aktuelle Diskurs um den ‚Sozialraum‘ neue und weiterweisende Ansätze bietet, um in pädagogischen Arbeitsfeldern zu präzisieren, welche Wege begründbar erscheinen, das Paradigma der ‚Sozialraumorientierung‘ heute praktisch werden zu lassen.
Vorgehen: Die Veranstaltung ist grundsätzlich als Präsenzveranstaltung geplant. Sollte dies aufgrund der Pandemie nicht machbar sein, so finden die Sitzungen wöchentlich, synchron und via Zoom statt.
