Lehrende: Dr. Roger Behrens
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 00c3b
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Im Zuge der mit dem Stichwort »Globalisierung« gemeinten gesellschaftlichen Transformationsprozesse gibt es einige Großtheoreme, an denen sich deutlich macht, inwiefern bisherige Selbst- und Welt-Verhältnisse grundsätzlich infrage gestellt sind (anders gesagt: inwieweit also Transformationsprozesse gesellschaftlich als fundamental verstanden werden müssen). Solche Großtheoreme – zu denen etwa auch der Postkolonialismus gehört – sind in den letzten Jahrzehnten nur sporadisch oder als Spezialthema in der Erziehungswissenschaft und Bildungstheorie berücksichtigt worden, jedenfalls nicht historisch und systematisch. Das ist zu diskutieren in mindestens dreifacher Hinsicht: Erstens ist zu fragen, ob das überhaupt stimmt. Und zweitens, wenn ja, warum das so ist – und zwar gerade für solche Ansätze und »Einsätze« der Erziehungswissenschaft und Bildungstheorie, die sich selbst als »kritisch« bezeichnen. Die dritte Frage ist freilich, ob gesellschaftliche Transformationsprozesse Erziehungswissenschaft und Bildungstheorie überhaupt etwas angehen oder angehen können; ob und welche »Forschungswerkzeuge« in Theorie und Empirie zur Verfügung stehen. (Das führt zurück zu Grundsatzfragen, für die das Seminar offen sein sollte: Was wissen wir über gesellschaftliche Transformationsprozesse, über Gesellschaft, über Erziehungswissenschaft und Bildungstheorie?)