Lehrende: Dr. Stephanie Maxim
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
0a4a
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Anmeldegruppe: Geschichte und Theorien
Weitere Informationen:
Die Angabe der Credits bezieht sich auf die Zahl der Leistungspunkte, die erworben werden können, wenn die Veranstaltung im Kontext des Studium Generale besucht wird. Im Rahmen eines Moduls gelten die Vorgaben des entsprechenden Moduls!
Kommentare/ Inhalte:
Das Seminar als mögliches Ereignis
Jacques Derridas Appell, die Universität als einen Ort zu begreifen, der so „rätselhaft der Wahrheitsbezug auch bleibt“ die „unbedingte Freiheit der Frage und Äußerung [erfordert], mehr noch: das Recht, öffentlich auszusprechen, was immer es im Interesse eines auf Wahrheit gerichteten Forschens, Wissens und Fragens zu sagen gilt“ (Derrida 2001: 10) ist Anfang der Jahrtausendwende in der Auseinandersetzung um die Studienreformen vielfach aufgegriffen und diskutiert worden. Unter Rückgriff auf die griechische scholé haben Jan Masschelein und Simon Martens das Hochschulstudium mit pädagogischen Formen von Lehre in Verbindung gebracht, die Raum für ein kollektives und öffentliches Nachdenken schaffen sollen, das durch eine Zeit des Aufschubs gekennzeichnet sein soll: „Es ist eine Zeit der Profanierung, in der die Dinge (Sprache, Zahlen, Praktiken etc.) aus ihren gewohnten Zusammenhängen oder Verwendungszwecken herausgehoben werden und quasi offen auf den Tisch gelegt werden“ (Maschelein 2016: 39). In dieser Veranstaltung sollen die normativen Vorstellungen untersucht werden, die das Sprechen, Zuhören, Lesen und Schreiben im universitären Seminaralltag antreiben, regulieren, disziplinieren und allzu oft verhindern. Welche Lüste und Ängste spielen hierbei eine Rolle? Wie verschieben die oben skizzierten Ansprüche an die Universität und an ein Hochschulstudium die Erwartungen an das Sprechen, Zuhören, Lesen und Schreiben im Seminar?
Das Seminar findet in Präsenz statt. Der Seminarplan und die Auswahl der Seminarlektüre werden in der ersten Veranstaltungswoche besprochen.
Vorbereitungsmöglichkeiten:
Derrida, Jacques (2001): Die unbedingte Universität. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Horst, Johanna-Charlotte; Kagerer, Johannes u.a. (Hrsg.) (2010): Unbedingte Universitäten. Was ist Universität? Texte und Positionen zu einer Idee. Zürich: diaphanes.
Masschelein, Jan: Akademische Freiheit und das Prinzip „Schule“: Öffentliche Begegnungsorte als Voraussetzung von Autonomie. In: die hochschule. journal für wissenschaft und bildung 2/2016, S. 37-53.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme und Vor- und Nachbereitung der Seminarlektüre (2 LP), Studienleistung (2 LP). Zudem besteht die Möglichkeit zur MAP in der Form einer Hausarbeit (2 LP).
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