Lehrende: Constanze Schliwa M.A.
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
0a3c
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Anmeldegruppe: Quali
Weitere Informationen:
Die Angabe der Credits bezieht sich auf die Zahl der Leistungspunkte, die erworben werden können, wenn die Veranstaltung im Kontext des Studium Generale besucht wird. Im Rahmen eines Moduls gelten die Vorgaben des entsprechenden Moduls!
Kommentare/ Inhalte:
Das Blockseminar wird eine Einführung in die Methode und Praxis der Oral History am Beispiel des DDR-Heimerziehungssystems geben. „Der Begriff bezieht sich einerseits auf die Produktion dieser Quelle selbst, also das Interview, zum anderen ihre Aufbereitung und Archivierung, und schließlich die Auswertung dieser Quellen für historische Fragestellungen.“ (Wierling 2003, S. 81).
Zunächst eignen sich die Studierenden anhand von Text- und Videomaterialien ein Grundverständnis für die DDR und die (propagierte) Heimpädagogik an. Daran anschließend werden die Grundlagen von Oral History gemeinsam erarbeitet: Neben dem Zeitzeugenbegriff sollen Fragen zum biographisch-narrativen Interview (Schütze, 1983) und der narrativen Gesprächsführung, der technischen Erschließung von Interviews sowie der inhaltlichen Auswertung besprochen und anhand kurzer Interviewsequenzen praktisch erprobt werden. Darüber hinaus wird es ein Zeitzeugengespräch mit einem ehemaligen Heimkind der DDR geben.
Der letzte Block findet als „Studentische Tagung“ statt. Hier haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, in Gruppen das im Seminar erworbene Wissen ggf. mit eigenen (Forschungs-)Interessen zu verknüpfen, praktisch aufzubereiten und dem Plenum im Rahmen einer 45-minütigen Präsentation vorzustellen.
Es wird erwartet, dass die Zeit zwischen den Terminen genutzt wird, um die bereitgestellten Texte zu lesen und die Abschlusspräsentation vorzubereiten.
Die Seminarsprache ist Deutsch.
Literatur:
Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 3, 283-293.
Wierling, Dorothee (2003). Oral History. In Michael Maurer (Hrsg.), Aufriß der Historischen Wissenschaften. Band 7: Neue Themen und Methoden der Geschichtswissenschaft (81-151). Stuttgart: Reclam.
Lernziel:
Die Lehrveranstaltung ist in folgende fünf Blöcke gegliedert:
(1) „Den neuen Menschen muß man auf neue Weise schaffen.“
- Jugendhilfe und Heimerziehung in der SBZ und der DDR
- Einführung in die Oral History
(2) „Ich bitte dich, mir deine Lebensgeschichte als ehemaliges Heimkind in der DDR zu erzählen.“
- Zeitzeug:innen und mediale Geschichtsvermittlung
- Das biographisch-narrative Interview
- Transkription
- Vorbereitung auf das Zeitzeugengespräch (z.B. Formulierung von Fragen etc.)
(3) Zeitzeugengespräch
(4) Forschungswerkstatt
- gemeinsame Erarbeitung der Auswertungsschritte
- beispielhafte (Sekundär-)Analyse von Transkriptauszügen im Plenum
(5) Studentische Tagung
- eigenständige Gestaltung einer 45-minütigen Einheit zum Seminar-Inhalt (in Gruppen)
Vorgehen:
- Lektüre methodologischer Texte und empirischer Arbeiten
- selbstständige Transkription
- gemeinsame Auswertung von Interviewausschnitten
- Gruppenarbeiten
Literatur:
- wird rechtzeitig auf EduCommSy zum Download zur Verfügung gestellt
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Im Seminar können 3 LP erworben werden:
- regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, inkl. Vor- und Nachbereitung der Seminareinheiten (1 LP)
- Abschlusspräsentation auf der „Studentischen Tagung“ (2 LP)
Prüfungsleistung:
- Hausarbeit
- verbindliche Abgabe: 17. Dezember 2022
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