Lehrende: Prof. Dr. Jörg Quenzer
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Genji_Theory
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 12
Kommentare/ Inhalte: Das Genji monogatari gilt als einer der meist rezipierten literarischen Texte der japanischen Literaturgeschichte sowohl in Japan als auch, seit dem 20. Jahrhundert, aus japanologischer oder komparatistischer Perspektive außerhalb Japans. Ein Grund für seine ungebrochene Popularität gerade in den Literaturwissenschaften ist sicherlich die kongeniale Verbindung von eingängiger (Episoden-)Erzählstruktur und außerordentlicher Komplexität sowohl auf intra-, inter- und extratextueller Ebene. Dieses Merkmal hat auch dazu beigetragen, daß das Werk in der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung der letzten 50 Jahre viele theoretische Moden und Diskurse nicht nur schadlos überstanden hat, sondern umgekehrt zum Teil zum bedeutenden oder einflußreichen Fallbeispiel wurde. In diesem Seminar wollen wir einigen neueren Beispielen für diese Zuwendung aus metho-disch-theoretischer Perspektive nachgehen, etwa Narratologie, Genderstudien, Kanonisierung, Literatur und Raum, Übersetzungstheorie und anderes. Da der Kurs somit einen Perspektivwechsel darstellt, ist er im Wahlbereich auch für fortgeschrittene Studierende des Bachelor-Studiums (IBO) geeignet, die sich für literaturwissenschaftliche Anwendungen allgemein interessieren. Als Grundlage für die erste Lektüre des Bezugstextes können die Übersetzungen von Benl (1966 und öfter), Tyler (2001 und öfter) oder Washburn (2021) dienen; für die genaue Textanalyse werden wir mit der Ausgabe der Shinpen Nihon koten bungaku zenshû (5 Bände, 1994–1998 und öfter) arbeiten. Für den Kurs existiert ein begleitender OpenOlat-Raum („Genji goes theory“). Bitte registrieren Sie sich dort vor Beginn des Kurses. Leistungserwerb: regelmäßige Teilnahme (Pflichtmodul und Wahlbereich), Referat oder Sitzungsgestaltung, schriftliche Hausarbeit (Pflichtmodul).