Lehrende: Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Fernsehkrimi: Geschi
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Weitere Informationen:
Auf Grund der Covid-19-Krise werden alle Veranstaltungen des IMK in Präsenz durchgeführt und konzeptionell an die Situation angepasst. Sollte die Veranstaltung digital stattfinden, finden Sie diese Angaben in STiNE. Details werden vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail bekannt gegeben. Bitte achten Sie auf E-Mails, die an Ihre in Stine hinterlegte E-Mail kurz vor Beginn der Veranstaltung verschickt wird.
Die Anzahl der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich belegt wird.
Kommentare/ Inhalte:
Kaum ein Genre umfasst so viel verschiedene Subgenres wie der Krimi. Deutsche Fernsehsendeanstalten nutzen im Fiktionsbereich vor allem Kriminalfilme und –serien, um ihre Quoten zu steigern. Teil des Plattformprofils von Netflix sind diverse True Crime Formate. Auch in den Printmedien sorgen Magazine zum Thema True Crime für hohe Auflagen. Trotz der scheinbar immer gleichen Handlungsstruktur von Straftat, Suche nach dem Schuldigen und Bestrafung des Schuldigen ist die Faszination des Genres nicht nur im Fernsehen, sondern auch in der Literatur und im Kino scheinbar ungebrochen. Der Fernsehkrimi wurde von Medienwissenschaftler*innen bereits als Gesellschaftsroman beschrieben, was seine Funktion als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen zu fungieren, illustriert. Diese Spiegelfunktion basiert u.a. auf der Verwendung verschiedener literarischer und filmischer Realismuskonzepte, die bei der Analyse der Fernsehkrimis im Seminar berücksichtigt werden sollen. Weitere Analyseschwerpunkt bilden Themenschwerpunkte, Figurenensemble, Handlungsstrukturen, Dramaturgie und Nutzungsinteressen.
Das Seminar soll auf Basis bisheriger historischer Entwicklungen einen Überblick über aktuelle Themenschwerpunkte, Angebotsformen und Dramaturgien des Fernsehkrimis geben. Dabei werden Genrehybridisierungen ebenso thematisiert wie Aspekte der Wertevermittlung. Erwartet werden Grundkenntnisse in den Methoden der Fernsehanalyse, die die Grundlage der Interpretation der Sendungsbeispiele bilden.
Lernziel:
Kenntnisse historischer und aktueller Fernsehentwicklungen, der Genrekonventionen und spezifischen Dramaturgie des Fernsehkrimis.
Vorgehen:
Das Vorgehen wird von der aktuellen Pandemielage beeinflusst. Die derzeit vorgesehenen Präsenzsitzungen des Seminars setzen sich aus Referaten und Diskussionen der Seminarsteilnehmer*innen zusammen. Eine Kenntnis der jeweils vorgestellten Fernsehfilme und Serien ist für den Lernerfolg wünschenswert.
Literatur:
Blanchet, Robert; Köhler, Kristina; Smid, Tereza; Zutavern, Julia (Hrsg.) (2010): Serielle Formen. Von den frühen Film-Serials zu aktuellen Quality-TV und Online Serien. Schüren Verlag Marburg.
Brück, Ingrid/Guder, Andrea/Viehoff, Reinhold/Wehn, Karin (2003): Der Deutsche Fernsehkrimi. Eine Programm- und Produktionsgeschichte von den Anfängen bis heute. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler Verlag, S. 2-14.
Eisenhauer, Bertram (1998): Tatort Deutschland. Sozialgeschichte und Mentalitäten im Spiegel des Kriminalfilms. In: Cippitelli, Claudia/ Schwanebeck, Axel (Hrsg.): Das Mord(s)programm. Krimi und Action im deutschen Fernsehen. Frankfurt/Main: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, S. 63-87.
Hickethier, Knut (2005): Filmgenres. Kriminalfilm. Stuttgart: Reclam, S. 11-41.
Hißnauer, Christian; Scherer, Stefan; Stockinger, Claudia (2014): Föderalismus in Serie. Die Einheit der ARD-Reihe Tatort im historischen Verlauf. Paderborn. Wilhelm Fink Verlag.
Hißnauer, Christian; Scherer, Stefan; Stockinger, Claudia (Hrsg.) (2014): Zwischen Serie und Werk. Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte im "Tatort". Bielefeld: Transcript – Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis.
Holzmann, Gabriela (2005): Von Morden und Medien. Wie neue Medien ein altes Genre immer wieder neu erfinden. In: Vogt, Jochen: MedienMorde. Krimis intermedial. München: Wilhelm Fink Verlag, S. 13-32.
Jaramillo, Deborah L. (2002): The Family Racket: AOL Time Warner, HBO, the Sopranos and the Construction of a Quality Brand. In: Journal of Communication Inquiry. 26:1 Januar 2002. S. 59-75.
Keil, Christopher; Gärtner, Barbara; Riehl, Katharina; Wiegand, Ralf; Hordych, Harald (2010): 40 Jahre „Tatort“ – Eine Chronik der deutschen Gesellschaft. In: Süddeutsche Zeitung 275 (27./28. November 2010): S. 22, 23 (Medien)
Kelleter, Frank (Hrsg.) (2012): Populäre Serialität: Narration - Evolution - Distinktion. Zum seriellen Erzählen seit dem 19. Jahrhundert. Transcript Verlag, Bielefeld.
Lange, Frauke (1997): Untersuchung zur Dramaturgie von Krimiserien. Am Beispiel des Zweiten Deutschen Fernsehens. Alfeld: Coppi-Verlag, S.7-20.
Ludwig, Philipp (2019): Emotionalisierung im dokumentarischen Fernsehen. Eine Analyse der vier Inszenierungsstrategien des Affektfernsehens in der True-Crime-Doku-Serie Making a Murderer des Streaminganbieters Netflix. Hamburg: Avinus Verlag.
Mielke, Christine (2006): Zyklisch-serielle Narration. Erzähltes Erzählen von 1001 Nacht bis zur TV-Serie. Berlin.
Viehoff, Reinhold (2005): Der Krimi im Fernsehen. Überlegungen zur Genre- und Programmgeschichte. In: Vogt, Jochen: MedienMorde. Krimis intermedial. München: Wilhelm Fink Verlag, S. 89-110.
Viehoff, Reinhold (1999): Vom Tatort und dem Ort der Tat oder: Cogito, ergo – „Krimi“?. In: von Gottberg, Joachim/ Mikos, Lothar/ Wiedemann, Dieter: Mattscheibe oder Bildschirm. Ästhetik des Fernsehens. Berlin: Vistas, S. 253-263.Vogt, Jochen (2005): Tatort – Der wahre Gesellschaftsroman. Eine Projektskizze. In: Vogt, Jochen: MedienMorde. Krimis intermedial. München: Wilhelm Fink Verlag, S.111-129.
Modulkürzel:
[mw-m01g] [mw-m02] [master-wb] [dl-m08]
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Modulprüfung: Regelmäßige Teilnahme, Referat (mit Diskussionsleitung) und Hausarbeit
Wahlbereich: Regelmäßige Teilnahme, Referat (mit Diskussionsleitung) und Hausarbeit
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