24-107.11 Zeitgenössische Debatten in der deliberativen Demokratietheorie [Präsenz]

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Christian Carl

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: AM3: Deliberative D.

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 22

Anmeldegruppe: AG AM3 (HF, ab WiSe 14/15)

Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- B.A.-Hauptfach Politikwissenschaft: Aufbaumodul 3 - Politische Theorien und Ideengeschichte oder Wahlbereich
- B.Sc. Volkswirtschaftslehre (FSB ab WiSe 2016/17), Ergänzungsfach Politische Theorien und Ideengeschichte: Aufbaumodul 3 - Politische Theorien und Ideengeschichte
- B.A.-Nebenfach Politikwissenschaft: Fachbezogener Wahlbereich
Das Seminar ist nicht für den Freien Wahlbereich anderer Studiengänge geöffnet.

englische Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Contemporary Debates in Deliberative Democratic Theory

Kommentare/ Inhalte:
Die vor allem auf den von Jürgen Habermas geprägten diskurstheoretischen Ansatz zurückgehende deliberative Demokratietheorie gilt heute in weiten Teilen der politischen Theorie als anerkannt, wenngleich sie auch weiterhin kritisch diskutiert wird. Seit ihren grundlegenden Entwürfen der 1990er Jahre hat sie sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem eigenen Forschungsfeld mit einem nahezu unüberschaubaren Literatur-outpout entwickelt.
In diesem Seminar widmen wir uns jüngeren Diskussionen innerhalb der deliberativen Demokratietheorie. Anhand von einschlägigen Beiträgen, sollen u.a. folgende Themenkomplexe behandelt werden:


  • Möglichkeitsbedingungen der deliberativen Demokratie: Auf welchen empirischen Grundannahmen beruht die deliberative Demokratie und inwiefern werden diese unterwandert bzw. herausgefordert etwa durch populistische Strömungen oder Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaft (i.e. motivated reasoning).
  • Deliberative Demokratie im Spannungsfeld epistemischer, partizipatorischer und prozeduraler Legitimitätsvorstellungen: Worin liegt der genuin epistemische Wert der deliberativen Demokratie?
  • Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? Herausforderungen für die Herausbildung öffentlicher Vernunft im digitalen Zeitalter.
  • Normative Theorie und empirische Deliberationsforschung: Funktioniert Deliberation bzw. kann deliberative Demokratie falsifiziert werden?
  • Deliberative Mini-Öffentlichkeiten vs. Massendemokratie: Sollten Mini-Öffentlichkeiten bestehende repräsentative, elektorale Massendemokratien ersetzen oder ergänzen?
  • Entscheidungsfindung in deliberativen Demokratien: Über die deliberative Rationalität verschiedener Entscheidungsregeln (Konsens, Mehrheitsregel und Kompromisse).Transnationale Demokratie: Gibt es deliberative Elemente auf der transnationalen Ebene? Möglichkeiten
  • Transnationale Demokratie: Gibt es deliberative Elemente auf der transnationalen Ebene? Möglichkeiten einer transnationalen deliberativen Demokratie am Beispiel der EU.

Lernziel:
Das Seminar soll Studierenden einen tieferen Einblick in den aktuellen Diskussionsstand in der deliberativen Demokratietheorie gewähren. Im Laufe des Seminars sollen Studierende zudem ein differenziertes Verständnis für den normativen Kerngehalt des deliberativen Demokratiemodells entwickeln.

Im Vordergrund steht dabei die kritische Aufarbeitung wissenschaftlicher Diskussionsbeiträge aus Fachzeitschriften und die Herausbildung eigener Argumentationsstränge.

Vorgehen:
Eine Sitzung beginnt typischerweise mit einer kurzen Einführung vonseiten des Seminarleiters zu den für das jeweilige Thema relevanten Begriffen und normativen Fragestellungen. Anschließend präsentieren zwei Studierende kurz ihre Positionspapiere (die sie zuvor auf OpenOlat hochgeladen haben) zu dem jeweiligen Thema der Sitzung, wobei jeweils eine/einer aus der Pro bzw. Contra-Sicht argumentieren soll. Eine offene Diskussion mit allen Seminarteilnehmer:innen bietet dann Raum die Diskussion weiter zu vertiefen und etwaige Verständnisfragen abzuklären. Begleitet wird die Präsenzveranstaltung von einer auf OpenOlat stattfindenden Online-Diskussion, wo Studierende im Voraus zu jeder Sitzung ihre Positionspapiere hochladen und diskutieren. Studierende sind angehalten etwaige Punkte bzw. Fragen, die sich in der Online-Diskussion auftun, in die Sitzung mit einzubringen.

Literatur:
Zum Einstieg:


  1. Landwehr, Claudia: "Demokratische Legitimation durch rationale Kommunikation", in: Lembcke, Oliver W., Claudia Ritzi und Gary S. Schaal (Hrsg.): Zeitgenössische Demokratietheorie: Band 1: Normative Demokratietheorien, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2012, S. 355-385
  2. Strecker, David und Gary S. Schaal: "Die politische Theorie der Deliberation: Jürgen Habermas", in: Brodocz, André und Gary S. Schaal (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart II: Eine Einführung, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2001, S. 89-128,
  3. Forst, Rainer: "Die Herrschaft der Gründe. Drei Modelle deliberativer Demokratie", in: Das Recht auf Rechtfertigung: Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, S. 224-270.
  4. Chambers, Simone: "Deliberative Democratic Theory", Annual Review of Political Science 6/1 (2003), S. 307-326.
  5. Benhabib, Seyla: "Ein deliberatives Modell demokratischer Legitimität", Deutsche Zeitschrift für Philosophie 43/1 (01.02.1995), S. 3-30.
  6. Gaus, Daniel: "Rationale Rekonstruktion als Methode politischer Theorie zwischen Gesellschaftskritik und empirischer Politikwissenschaft", Politische Vierteljahresschrift 54/2 (2013), S. 231-255.

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Leistungsanforderungen:
- B.A.-Hauptfach Politikwissenschaft, Aufbaumodul 3 - Politische Theorien und Ideengeschichte: Studienleistungen (siehe A); zusätzlich kann in dem Seminar eine Hausarbeit als Modulabschlussprüfung des AM 3 absolviert werden (siehe B); dafür ist eine zusätzliche Anmeldung in der Vorlesungszeit erforderlich (Modulbaustein: Modulprüfung Aufbaumodul 3…).
- B.A.-Hauptfach Politikwissenschaft, Wahlbereich: Studienleistungen (siehe A); Hausarbeit nicht möglich.
- B.Sc. Volkswirtschaftslehre: Studienleistungen (siehe A) und Hausarbeit (siehe B).
- B.A.-Nebenfach Politikwissenschaft, Fachbezogener Wahlbereich: Studienleistungen (siehe A); Hausarbeit nicht möglich.

A)   Studienleistung:
Positionspapier (2-3 Seiten) inkl. Kurzreferat (5-10 min) + aktive Beteiligung sowohl an der Online-Diskussion auf OpenOlat als auch während des Seminars

B)   Modulprüfung:
Hausarbeit (10-15 Seiten)
Abgabetermin: 31.03.2023
Abgabeort: per E-Mail an den Lehrenden (PDF)
Rückgabe: per E-Mail mit Kommentar und Benotung

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Mi, 19. Okt. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
2 Mi, 26. Okt. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
3 Mi, 2. Nov. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
4 Mi, 9. Nov. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
5 Mi, 16. Nov. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
6 Mi, 23. Nov. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
7 Mi, 30. Nov. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
8 Mi, 7. Dez. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
9 Mi, 14. Dez. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
10 Mi, 21. Dez. 2022 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
11 Mi, 11. Jan. 2023 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
12 Mi, 18. Jan. 2023 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
13 Mi, 25. Jan. 2023 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
14 Mi, 1. Feb. 2023 16:15 17:45 WiWi 2175/2181 Christian Carl
Prüfungen im Rahmen von Modulen
Modul (Startsemester)/ Kurs Prüfung Datum Lehrende Bestehens­pflicht
24-107VWL Aufbaumodul 3: Politische Theorien und Ideengeschichte (für Volkswirtschaftslehre) (SoSe 20) / 24-107.11  Zeitgenössische Debatten in der deliberativen Demokratietheorie [Präsenz] 6  Hausarbeit k.Terminbuchung Christian Carl Ja
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende Pflicht
1. Studienleistung k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende
Christian Carl