Lehrende: Prof. Dr. Peter Schmidt; Bianca Manuela Schulz
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Liebe
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
2,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Weitere Informationen:
.
WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 22/23
Leistungspunkte und An- und Abmeldung
Für Veranstaltungen mit unterschiedlichen LP-Varianten gilt:
- Pro Lehrveranstaltung nur eine Anmeldung!
- Ein Wechsel der LP-Variante einer Lehrveranstaltung kann NUR während der Anmeldephasen vorgenommen werden!
- Abmeldungen von Veranstaltungen sind NUR bis zum Ende der Abmeldephase möglich!
VIDEO TUTORIALS und Anleitungen zur Anmeldung
Modulbersichten
Kommentare/ Inhalte:
Populäre Bilder vom Mittelalter sind von „Minne“ durchdrungen: Minnesänger, gezierte erotische Rituale, aber auch ein ebenso sinnenfeindlicher wie unterschwellig triebhafter Klerus mit Kontrollabsichten gehören dazu. Solche Vorstellungen sind immer noch von einem Mittelalter-Bild des 19. Jahrhunderts geprägt. Die jüngere mentalitätsgeschichtliche Forschung hat die Bedeutung des hohen Mittelalters für die Geschichte der Geschlechterbeziehungen differenzierter benannt: Ein zentrales Schlagwort ist das von der „Erfindung der Liebe“ in jener Zeit. Tatsächlich sind nicht zu allen Zeiten Spuren von „Liebe“ im modernen Verständnis zu erkennen, d.h. im Sinne einer emotionalen Anziehung zwischen zwei Individuen. Aktenkundig sind zu allen Zeiten zwar verschiedene Ausprägungen von Sexualität, auch Vertrauensverhältnisse und institutionalisierte Formen wie die Ehe – doch ist es schwieriger, etwa ein Phänomen wie „Verliebtsein“ zu belegen. Ab dem 12. Jahrhundert werden dann aber neue (oder: erneuerte) Konzepte zwischenmenschlicher Beziehungen erkennbar – ob im Fachschrifttum, in der weltlichen Literatur, der Rezeption antiker Liebesdichtung, der Briefkultur, auch in neuen Formulierungen der Gottes- und Christusliebe. Die neue Kultur der Liebe lässt auch die Bildkultur dieser Zeit nicht unberührt. Dem will das Seminar nachgehen. Das Spektrum ist weit: Die zu diskutierenden Themen reichen von den bildlichen Zeugnissen des höfischen Liebeskurses, dem ein neues soziales Konzept der Geschlechterbeziehungen zugrunde liegt, den Illustrationen der in diesem Kontext entstehenden volkssprachigen Literatur, Darstellungen von Akten der Liebe zwischen Minneritual und Geschlechtsverkehr, Bildern tugendhafter Minne versus lasterhafter Wollust, ikonographischen Neuprägungen, erotisch konnotierten Accessoires, Paarbildnissen, bis hin zu Wechselwirkungen mit religiösen Konzepten der Liebe. Damit soll nicht zuletzt der von einer übermächtigen christlichen Ikonographie geprägten Kunstgeschichte des Mittelalters ein profanes Korrektiv gegenübergestellt werden.
Leistungsanforderungen und Voraussetzungen
BACHELOR
2 LP: in der Regel regelmäßige aktive Teilnahme
4 LP: in der Regel Referat
6 LP: in der Regel Referat und Hausarbeit
Art und Umfang von Prüfungs- bzw. Studienleistungen werden ggf. zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
MASTER
2 LP: in der Regel regelmäßige aktive Teilnahme
5 LP: in der Regel Referat (ca. 20–40 Min).
10 LP: in der Regel Referat (ca. 20–40 Min) und in der Regel Hausarbeit (Umfang ca. 12–15 Seiten, Bearbeitungszeit: ca. 3–7 Wochen).
Art und Umfang von Prüfungs- bzw. Studienleistungen werden ggf. zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Weitere Informationen / Angaben zu online-Konferenzsystemen und Plattformen
Sie erhalten von Ihren Dozierenden zum Beginn des Semesters eine E-Mail oder eine Nachricht über STiNE mit allen Informationen zur Durchführung der Veranstaltung und gegebenenfalls der Angabe von Konferenzsystemen und Plattformen. Bitte prüfen Sie hierfür bitte unbedingt Ihre @studium.uni-hamburg.de E-Mail-Adresse. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Dozierenden.
Literatur:
• Peter Dinzelbacher, Über die Entdeckung der Liebe im Hochmittelalter, in: Saeculum 32 (1981), S. 185–208.
• Michael Camille, The Medieval Art of Love, New York 1998. [dt. ausgabe]: Die Kunst der Liebe im Mittelalter, Köln 2000.
• Gabriele Bartz / Alfred Karnein / Claudio Lange, Liebesfreuden im Mittelalter. Kulturgeschichte der Erotik und Sexualität in Bildern und Dokumenten, Stuttgart 1994, München 2001.
• Rüdiger Schnell: Unterwerfung und Herrschaft. Zum Liebesdiskurs im Hochmittelalter, in: Joachim Heinzle (Hg.), Modernes Mittelalter. Neue Bilder einer populären Epoche, Frankfurt am Main 1994 [und neuere auflagen], S. 103-133.
Modulkürzel:
56-616 BACHELOR
2 LP BA ab WiSe 12/13 (HF/NF): VM1, FWB-intern/WB-KULTUR
BA ab WiSe 16/17 (HF/NF): VM1, WB1-FV, WB-KULTUR
4 LP BA ab WiSe 12/13 (HF/NF): FWB-intern/WB-KULTUR
BA ab WiSe 16/17 (HF/NF): WB1-FV, WB-KULTUR
6 LP BA ab WiSe 12/13 (HF/NF): VM1, FWB-intern/WB-KULTUR
BA ab WiSe 16/17 (HF/NF): VM1, WB1-FV, WB-KULTUR
56-616 MASTER
2 LP MA (alle): WM (fachliche Vertiefung), WM (MA-WB-KULTUR)
5 LP MA (alle): PM1, PM2, PM3, PM4, WM (fachliche Vertiefung)
10 LP MA (alle): PM1, PM2, PM3, PM4, WM (fachliche Vertiefung)
56-616 BA/MA MASt: Siehe Lehrprogramm MASt
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
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