53-682 PRÄSENZ: Neue Varietäten in Amerika: kanadisches Französisch und karibisches Spanisch (Französisch/Spanisch)

Lehrende: PD Dr. Marc-Olivier Hinzelin

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Varietäten in Amerik

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Weitere Informationen:
[spa-, fra-v01, -v02, -v03, -ling-3, -nf-3, slm-wb, sg, master-wb, rlg-m09, -m011, spl-, frl-010, -011, -012, -m01, -m02,-m03,-m04, fr-la-, sp-la-v1, last-m03]
[frl-m-wahlzeit, spl-kernzeit]
(+ 1st. RLG-Masterkolloquium: s. Vorl.-Nrn. 53-672, 53-673)

Kommentare/ Inhalte:
In der Karibik liegt die Wiege des amerikanischen Spanisch: Auf der Insel Hispaniola gründete Kolumbus 1492 die erste Festung der Neuen Welt, 1498 wurde die erste Stadt gegründet, Santo Domingo de Guzmán. Hier lag der erste spanische Verwaltungssitz, die Real Audiencia, und hier befindet sich die älteste Kathedrale Amerikas.

Jacques Cartier erkundete 1534/35 den Sankt-Lorenz-Golf, Samuel de Champlain begann ab 1604 mit der Kolonisierung „Neufrankreichs“, das sich später von Québec bis nach Louisiana erstrecken sollte.

Das spezifische Gepräge des kanadischen Französisch im Vergleich zum Französischen in Europa bzw. des karibischen Spanisch im Unterschied zum iberischen Spanisch – aber auch zu den anderen amerikanischen Varietäten – in den Bereichen der Phonologie, Morphologie und Syntax steht dabei im Mittelpunkt. So kann man z.B. im karibischen Spanisch eine starke Tendenz zum Gebrauch der Subjektpronomina und ein Fehlen der Subjektinversion feststellen. Eine Interaktion von Phonologie und Morphologie ist beim Verlust des silbenfinalen /-s/ zu beobachten – mit direkten Folgen für die Flexionsmorphologie. Im kanadischen Französisch sind Diphthongierungen, Affrizierungen und Varianten in der Verbalmorphologie sowie besondere Fragesatzbildungen anzutreffen.

In der ersten Sitzung werden die Texte von Perl (1992) und Bollée (1990) besprochen, die deswegen vorbereitet werden müssen.

ASW: Grundkenntnisse des Französischen oder Spanischen erforderlich.

Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Teilnahme!

Studienleistung: Beteiligung an der Seminardiskussion und mündliches Referat mit Handout

Modulprüfung: mündliches Referat mit Handout und schriftliche Hausarbeit.
 

Literatur:
Bollée, A. (1990): “Frankophonie IV. Regionale Varianten des Französischen außerhalb Europas I. a) Kanada” In: G. Holtus, M. Metzeltin & C. Schmitt (eds): Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL). V,1: Französisch. Le français. Tübingen: Niemeyer, 740-753.

López Morales, H. (1992): El español del Caribe (Colección Idioma e Iberoamérica). Madrid: MAPFRE.

Noll, V. (3, 2014): Das amerikanische Spanisch. Ein regionaler und historischer Überblick (Romanistische Arbeitshefte 46). Berlin: De Gruyter.

Ortiz López, L.A. (ed.) (1999): El Caribe hispánico: perspectivas lingüísticas actuales. Homenaje a Manuel Álvarez Nazario (Lengua y Sociedad en el Mundo Hispánico 3). Frankfurt am Main/Madrid: Vervuert/Iberoamericana.

Perl, M. (1992): “Spanisch: Areallinguistik VI. Karibik (Inselwelt)” In: G. Holtus, M. Metzeltin & C. Schmitt (eds), Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL). VI,1: Aragonesisch/Navarresisch, Spanisch, Asturianisch/Leonesisch. Aragonés/Navarro, Español, Asturiano/Leonés. Tübingen: Niemeyer, 540-559.

Reinke, K. & Ostiguy, L. (2016): Le français québécois d’aujourd’hui (Romanistische Arbeitshefte 62). Berlin: De Gruyter.