Lehrende: Dr. Sönke Lorberg-Fehring
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Wahlbereich
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Kontingentschema: Akademie der Weltreligionen Die Studierenden des Studienganges Religionen, Dialog und Bildung, bzw. der Lehramtsstudiengänge Alevitische und Islamische Religion, die an den Veranstaltungen verpflichtend teilnehmen bekommen sicher einen Platz vor Wahlbereichsstudierenden.
Weitere Informationen: Am Samstag, den 02.07.2022 um 11 Uhr findet eine Exkursion in die AIDS Seelsorge statt.
Kommentare/ Inhalte: Die Globalisierung ist unübersehbar in der Seelsorge angekommen. Bislang ist professionelle Seelsorge in Deutschland weithin Aufgabe der beiden großen christlichen Kirchen. Die zunehmende religiöse Diversifizierung trifft die Kirchen in einem Augenblick großer Verunsicherung. Deswegen ist die Frage nach einer interreligiösen Gestaltung von Seelsorge ein Teilaspekt der grundsätzlichen Herausforderung, wie Akteur:innen auf dem Feld der Seelsorge mit dem Auslaufen des Seelsorgemonopols der christlichen Kirchen in Deutschland umgehen. Die Vielfalt nicht-christlicher Seelsorgeinitiativen und die umfangreiche Literatur zu dem Thema machen deutlich, dass auch im Bereich der Seelsorge in einer zunehmend wertepluralen Gesellschaft das Etablierte neu verhandelt werden muss. Das gilt sowohl für den interreligiösen Kontext als auch für die Aufgaben von Seelsorge. Als gemeinsamer Ausgangspunkt bietet sich ein multidimensionaler Ansatz an, in dem keine seelsorgliche Konzeptualisierung alleine den Anspruch erheben kann, das Seelsorgegeschehen als Ganzes abzubilden. Vielmehr folgt aus dem Wandel der Gesellschaft zwangsläufig auch eine Veränderung überkommener Seelsorgeverständnisse. Es ist nicht selbstverständlich, dass dieser Prozess nicht zur Abgrenzung voneinander genutzt wird. Es braucht dazu konkrete Initiativen, um die Schätze der eigenen Tradition in einen open-source-Modus umzustellen. In dem Seminar soll in die Grundlagen von Seelsorge eingeführt werden. Unterschiedliche Seelsorgeformen, z. B. Krankenhaus- oder LGBTIQ*-Seelsorge, werden vorgestellt und diskutiert. Das Ziel ist die Erarbeitung eines Neuansatzes, Seelsorge als gemeinsames interreligiöses Projekt zu entwerfen.