Lehrende: Prof. Dr. Martin Baisch
Veranstaltungsart: Seminar Ia
Anzeige im Stundenplan: Heinrich v. Morungen
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: [IFG 131] [DSL/DE-E-ÄdSL], WiSe 21/22
Weitere Informationen: Bitte beachten: Das Seminar findet in digitaler Form statt Kernzeit 2st. Übung: Mo 8 - 10 Uhr, DIGITAL und Mi 10 - 12 Uhr DIGITAL Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird. Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Freitag in der ersten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.
Kommentare/ Inhalte: Das Proseminar bietet eine Einführung in die wissenschaftliche Beschäftigung mit der mittelalterlicher Literatur und Kultur um 1200 und vermittelt Sprach- und Grammatikkenntnisse des Mittelhochdeutschen, die es ermöglichen, einfachere mittelhochdeutsche Texte zu lesen und zu übersetzen. Darüber hinaus macht es mit Fragestellungen und Methoden der mediävistischen Literaturwissenschaft vertraut und führt ein in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens. Die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt exemplarisch an Texten des hochmittelalterlichen Minnesangs, genauer an Liedern aus den Werken von Heinrich von Morungen und Reinmar. Zentral für diese Textgattung des 12. und 13. Jahrhunderts ist das Liebeskonzept des höfischen Frauendienstes, in welchem ein männliches Ich um die Gunst und die Liebe einer von ihm besungenen Dame wirbt. Je unterschiedlich gestalten die Autoren dieses der französischen Adelskultur entstammenden Konstrukt, das Anleihen nimmt am gesellschaftlichen Institut der Vasallität, und präsentieren dabei Problematisierungen und Gegenkonzepte, in denen etwa die Rollen von Mann und Frau in der Gesellschaft, das Verhältnis von Ich und Gesellschaft, sowie Praxis und Poetik des Liebesliedes reflektiert werden. Im Seminar wird der Minnesang – wesentlich existent im performativen Medium der Aufführung – anhand genauer Übersetzungen/Lektüren ausgewählter Texte der genannten Autoren erschlossen. Studien- und Prüfungsleistungen: Regelmäßige Teilnahme, eigenständige und gründliche Vorbereitung der einzelnen Sitzungen (Lesen & Übersetzen; regelmäßige Teilnahme am begleitenden Tutorium; Bestehen der Abschlussklausur in der letzten Sitzung).
Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: Deutsche Lyrik des frühen und hohen Mittelalters. Edition der Texte und Kommentare von Ingrid Kasten. Übersetzungen von Margherita Kuhn. Frankfurt a. M. 2005 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 6). Achtung!!! Bitte die Taschenbuchausgabe, nicht die teure Hardcoverversion erwerben. Oder: Minnesang. Mittelhochdeutsche Liebeslieder. Eine Auswahl. Hg., übersetzt und kommentiert von Dorothea Klein, Stuttgart 2010. Zur Einführung: Thordis Hennings: Einführung in das Mittelhochdeutsche, Berlin und New York 2001. Hilkert Weddige: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 9. Auflage. München 2015.