Lehrende: Prof. Dr. Claudia Osburg
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
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Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 32
Weitere Informationen:
Digital
Kommentare/ Inhalte:
Jeder ist einzigartig. Jeder ist anders. Jeder hat individuelle Fähigkeiten.
Inklusiver Unterricht zeichnet sich nicht primär durch Methoden aus, sondern durch eine Haltung, bei der alle Kinder wertgeschätzt werden und ihnen mit Achtung und Respekt (!) begegnet wird. Laut der Hattie-Studie ist ein wesentliches Merkmal für lernförderlichen Unterricht, die Perspektive des Kindes einzunehmen. Dieses wird kaum gelingen, aber es sollte darum gehen, den Versuch der Rekonstruktion der Perspektive des Kindes zu wagen.
Um an individuelle Fähigkeiten anknüpfen zu können, kann es hilfreich sein, mehr über Erscheinungsformen menschlichen Handelns zu wissen, mehr über Diagnosen, um die Hypothesen in Bezug auf das kindliche Handeln genauer formulieren zu können. So kann der Perspektivwechsel leichter gelingen.
Wir werden uns mit diversen Erscheinungsformen menschlichen Handelns auseinandersetzen und verschiedene "Diagnosen" (wie Trisomie 21, "AD(H)S", Autismus...) unter entwicklungspsychologischer Perspektive diskutieren. Ein Ausblick auf schulisches Handeln und eine große Praxisnähe sind wesentliche Teile der Arbeit.
Lernziel:
Die Studierenden sollen verschiedene Formen von Neurodiversität kennenlernen und einen Perspektivwechsel vornehmen, indem sie Lernen aus Sicht des Lernenden begreifen. So kann ein Verständnis für verschiedene Verhaltensmuster entwickelt werden.
Vorgehen:
Im dem Seminar setzen sich die Studierenden zunächst mit verschiedenen Diagnosen auseinander. Anhand von Filmen und Texten bekommen sie Hintergrundinformationen und sollen sich dann - im Hinblick auf den Modulabschluss - mit einer "Diagnose" (wie z.B. Leben unter den Bedingungen von Autismus, Tourette, Trisomie 21, "ADHS" etc.) einzeln oder in Gruppen spezifischer auseinandersetzen. Selbsterfahrungsexperimente werden einbezogen. Am Ende des Seminars sollten die Teilnehmer besonderen Respekt für das Lernen unter erschwerten Bedingungen erworben haben und didaktisch umsetzen können. Praxisnähe ist gegeben. Das Seminar findet voraussichtlich Online in weiten Teilen synchron statt. Je nach Situation gibt es Präsenztermine, die zu Beginn des Seminars bekannt gegeben werden.
Die Durchführungsform wird in der ersten Semesterwoche mit den Studierenden besprochen.
Literatur:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Die Studierenden sollen sich mit einer spezifischen Erscheinungsform menschlichen Handelns auseinandersetzen und erwerben den Modulabschluss semesterbegleitend. In (z.B.) Partnerarbeit wählen sie sich nach Absprache mit der Dozentin ein Thema, stellen dieses dem Seminar in einer sehr kurzen Präsentation vor und verfassen dazu ein wertschätzendes Skript, in dem sie Besonderheiten der Lernausgangslage diskutieren. Die Modulabschlussarbeit wird so weitgehend semesterbegleitend stattfinden.
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