Lehrende: Dr. Björn Siegel
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Wahlbereich
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
5 | 35
Kontingentschema: Akademie der Weltreligionen
Die Studierenden des Studienganges Religionen, Dialog und Bildung, bzw. der Lehramtsstudiengänge Alevitische und Islamische Religion, die an den Veranstaltungen verpflichtend teilnehmen bekommen sicher einen Platz vor Wahlbereichsstudierenden.
Kommentare/ Inhalte:
Das Seminar führt Studierende in die jüdische Geschichte, insbesondere die jüdische Migrationsgeschichte, ein. Gleichsam rückt das Seminar die modernen Stadtgesellschaften in den Fokus, die im 20. Jahrhundert entstanden und zu einem Laboratorium für verschiedene Gesellschaftsstrukturen und Vorstellungen wurden. Anhand der jüdischen Gemeinden in den verschiedenen Städten kann das Seminar so Fragen nach den unterschiedlichen Inklusions- und Exklusionsprozessen sowie den Chancen und Herausforderungen nachgehen, die sich vor allem aus Zu- oder Abwanderungsprozessen ergaben. Wie wurden Jüdinnen und Juden in den Städten wahrgenommen? Waren sie Teil der Stadtgesellschaft? Wie sichtbar waren sie im urbanen Raum und wie veränderte Zuwanderung das Verhältnis zwischen Mehrheit und Minderheit?
Durch die Betrachtung unterschiedlicher Städte, wie z.B. von Berlin, Hamburg oder Fürth, aber auch Paris, Wien, New York oder Tel Aviv-Jaffo, eröffnet das Seminar Einblicke in die spezifischen städtischen Diskurse, die sowohl innerhalb der jüdischen Gemeinde geführt wurden, wie z.B. zur Frage der jüdischen Solidarität, der religiösen Observanz oder den Heiratsmöglichkeiten, aber auch in der Stadtgesellschaft selbst. Hierbei werden die Phänomene des Antisemitismus, des Konversions- oder Akkulturationsdrucks oder auch die architektonische Repräsentanz, wie z.B. durch Synagogen in der Stadt, diskutiert.
Der Blick auf die jüdische Migrationsgeschichte im urbanen Raum kann damit zur Grundlage von Vergleichen mit anderen religiösen oder gesellschaftlichen Minderheiten werden und Parallelen und Unterschiede sichtbar machen. Die Vorstellung von Städten als offene und moderne Räume, die Impulse für wichtige gesellschaftliche Entwicklungen gegeben haben, wird damit im Seminar diskutiert werden.
Lernziel:
Im Seminar sollen die Studierenden Einblicke in die jüdische Migrationsgeschichte erhalten und gleichzeitig die Ansätze der Urban Studies kennenlernen. Das Seminar soll dazu anregen, die Stadt als besonderen sozio-politischen, kulturellen und ökonomischen Raum zu erkennen und die vielfältigen Interaktionen und Mechanismen dieses spezifischen Raumes zu verstehen.
Vorgehen:
In unterschiedlichen Case Studies werden Stadtgesellschaften vorgestellt und dessen Entwicklung diskutiert. Der zeitliche Fokus hierbei liegt auf dem 20. Jahrhundert und umfasst einen breiten geographischen Rahmen. Damit werden Städte, wie z.B. Berlin, Hamburg oder Fürth, aber auch Paris, Wien, New York oder Tel Aviv-Jaffo behandelt.
Literatur:
Literatur (für einen generellen Überblick):
Tobias Brinkmann: Jüdische Migration, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03. URL: http://www.ieg-ego.eu/brinkmannt-2010-de URN: urn:nbn:de:0159-20100921137 [2021-6-10].
Quellen (für Diskussionsanregungen in den Themen Repräsentanz in der Stadt)
Vaterländischer Bund jüdischer Frontsoldaten. Der Werbeausschuss: Aufruf für einen jüdischen Ehrenfriedhof, Hamburg 1921 Siehe dazu den Link: https://juedische-geschichte-online.net/quelle/jgo:source-36
Hermann Zvi Guttmann, Schaubild der Synagoge Hohe Weide, 1956 Siehe dazu den Link: https://juedische-geschichte-online.net/quelle/jgo:source-174
Podcast (für einen Einstieg in die Themen Stadt und Erinnerung)
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/4-stadt_und_erbe_ein_gesprach_zwischen_miriam_ruerup_und_bjoern_siegel
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/3-steineunderinnerung_ein_gespraech_zwischen_beate_meyer_und_bjoern_siegel
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