Lehrende: Prof. Dr. Steffen Döll
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Taima mandara
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Weitere Informationen:
Kommentare/ Inhalte: Die Visualisierung des "Reinen Landes der Höchsten Freude in Westlicher Himmelsrichtung" (Saihô gokuraku jôdo), in das die Gläubigen hoffen, nach ihrer derzeitigen Existenz hinübergeboren zu werden, hat eine lange Tradition, die weit hinter die bekannten Schulen des Kamakura-zeitlichen Buddhismus zurückreicht. Ein repräsentatives Artefakt, das die damit zusammenhängenden Doktrinen, Ikonographien, Praktiken und populären Adaptionen bündelt, ist das sogenannte Taima mandara. Das vorliegende Seminar verfolgt, von diesem Artefakt ausgehend, verschiedene Perspektiven: zum einen die geschichtlichen Fakten, die aufs Engste mit der späteren Legendenbildung, insbesondere jene um die Figur der Chûjôhime, zusammenhängen; zum anderen die dogmatischen Grundlagen, die sich in der Ausgestaltung des mandara niederschlagen; zum dritten die Implementierung des Artefakts in der religiösen Praxis, die ihrerseits nicht auf den monastischen Kontext beschränkt bleibt, sondern im Mittelalter in die gesellschaftliche Breite zu wirken beginnt. Das Korpus an primärsprachlichen Materialien, mit denen wir uns auseinandersetzen werden, umfasst – freilich neben dem Taima mandara selbst – folglich vielgestaltige Genres: Sutras, Kommentarliteraturen, emaki, otogi-zôshi, Entstehungslegenden, vormoderne Geschichtsschreibungen, wissenschaftliche Studien und einiges mehr. Teilnahmevoraussetzungen: fortgeschrittene Kenntnisse der japanischen Schriftsprache. Leistungserwerb: regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen (= 3 LP) sowie im MA-Hauptfach Referat (= 5 LP).