Lehrende: Dr. Jara Schmidt
Veranstaltungsart:
Seminar Ib
Anzeige im Stundenplan:
Queerness / KJL
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 15
Anmeldegruppe: Seminar Ib Grundschule NdL WS 21/22
Weitere Informationen:
[ifg 225] (Kernzeit)
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -
Hinweis zur Teilnahme:
Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.
Kommentare/ Inhalte:
Die Queer Studies werden zu Beginn der 1990er-Jahre in den USA als interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung etabliert, die mithilfe einer Queer Theory – also einer ‚schrägen‘, ‚verqueren‘, die Gesetzmäßigkeiten hinterfragenden Theorie – sexuelle Identitäten und sexuelles Begehren kritisch untersucht. Dabei werden Machtformen und Normen, bspw. die Annahme einer Binarität von Männlichkeit vs. Weiblichkeit oder Heterosexualität vs. Homosexualität sowie eine heteronormative Sozialisierung, analysiert und dekonstruiert.
(Sexuelle) Diversität ist mittlerweile zu einem Schlagwort geworden, das sich immer mehr Unternehmen, Vereine und (Bildungs-)Institutionen auf die Fahne schreiben, um für mehr Sichtbarkeit, Antidiskriminierung und Gleichberechtigung einzustehen. Da eine Auseinandersetzung mit Themen der LGBTQIA+ Community bereits in der schulischen Ausbildung, etwa durch Literaturvermittlung, Beachtung finden sollte, untersuchen wir im Seminar, wie eine diversitätssensible Verhandlung von Queerness in der Kinder- und Jugendliteratur Inszenierung findet.
Nach einer zunächst theoretischen Annäherung an die Queer Studies, u. a. mit Texten von Butler, Foucault, Kleiner und Kraß, widmen wir uns unterschiedlichen Aspekten von Queerness in ihrer literarischen Verarbeitung: Während Susanne Scheerers „Zwei Mamas für Oscar“ (2018) das Thema ‚Regenbogenfamilie‘ behandelt, setzen sich Franz Orghandls „Der Katze ist es ganz egal“ (2020) und Agnes Ofners „Nicht so das Bilderbuchmädchen“ (2019) mit dem Transgender-Sein auseinander. Andreas Steinhöfels „Die Mitte der Welt“ (1998) wiederum erzählt von adoleszenter Homosexualität.
— Studienleistungen sind die regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar, eine sorgfältige Vorbereitung der Seminarlektüren sowie die Übernahme eines Referats oder einer Äquivalenzleistung nach Absprache. Die Prüfungsleistung erfolgt in Form einer Hausarbeit
(10–15 Seiten).
— Als Lernplattform wird OpenOlat genutzt. In dem dort erstellten Seminarraum finden Sie die Seminarmaterialien, Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten.
— Seminarlektüre (bitte anschaffen, die anderen Texte werden Ihnen digital zur Verfügung gestellt):
- Ofner, Agnes: Nicht so das Bilderbuchmädchen. Wien: Jungbrunnen 2019;
- Steinhöfel, Andreas: Die Mitte der Welt. Hamburg: Carlsen 2004.
— Literaturhinweise:
- Bergmann, Franziska / Franziska Schößler / Bettina Schreck (Hg.): Gender Studies. Bielefeld: transcript 2012;
- Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit. Bd. 1: Der Wille zum Wissen [1977]. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2017;
- Jagose, Annamarie: Queer Theory. Eine Einführung. Berlin: Querverlag 2001;
- Kleiner, Bettina: subjekt bildung heteronormativität. Rekonstruktion schulischer Differenzerfahrungen lesbischer, schwuler, bisexueller und Trans*Jugendlicher.
Opladen / Berlin / Toronto: Barbara Budrich 2015;
- Kraß, Andreas (Hg.): Queer Denken. Gegen die Ordnung der Sexualität. Queer Studies. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003;
- Schößler, Franziska: Einführung in die Gender Studies. Berlin: Akademie 2008.
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