Lehrende: Nadine Maser
Veranstaltungsart: Vertiefungsseminar
Anzeige im Stundenplan: V-SEM
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 24
Anmeldegruppe: Vertiefungsseminare Spezielle Soziologien
Weitere Informationen: B.A.-Soziologie Hauptfach: VM - Spezielle Soziologien B.A.-Soziologie Nebenfach: VM - Spezielle Soziologien M.A.-Lehramt Sozialwissenschaften: VM - Spezielle Soziologien
Kommentare/ Inhalte: Hinlänglich bekannt, begreifen Bourdieus Thesen zu Formen der sozialen Distinktion Abgrenzungen als Ergebnis symbolischer Auseinandersetzungen und Klassifikationskämpfe. Um Unterscheidung sind allerdings nicht nur Klassen und Statusgruppen bemüht. Entlang welcher Merkmale die Grenze zwischen ‚Wir‘ und ‚Die‘ gezogen wird und wer auf welche Weise wo (nicht) dazugehört, zählen sicherlich zu den spannungsgeladenen Kernfragen der Gegenwart. Denn wachsende globale Interdependenzen, Mobilität und Migration verändern die Gestalt des Zugehörens, während identitätspolitische Kontroversen und Debatten um Diskriminierung Vorstellungen von Zugehörigkeit und Kämpfe um Anerkennung prägen. Für ein tiefergreifendes Verständnis der daraus resultierenden Spannungsfelder wollen wir soziologische Theorien bemühen, die Distinktion und Zugehörigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Als Dimension gesellschaftlicher Ungleichheit kommt Zugehörigkeit mit Blick auf Lebenschancen und soziale Teilhabe eine wesentliche Rolle zu. Theorien symbolischer Grenzziehung und negativer Klassifikationen sollen daher Aufschluss darüber geben, auf welche Weise Unterschiede hergestellt, aufrechterhalten oder aufgelöst werden. Mit der Frage, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen sich Individuen und soziale Gruppen zugehörig fühlen, schließen wir an aktuelle Diskurse an, die häufig unter Verwendung des englischen Begriffs ‚belonging‘ geführt werden. Das Verständnis von ‚Zugehörigkeit‘ ist dabei gegenüber synonym verwendeten Konzepten wie ‚(kollektiver) Identität‘ vielschichtiger und trägt dem hohen emotiven Wert von Zugehörigkeit Rechnung. Im Seminar wollen wir uns deshalb das Potenzial des Begriffs zunutze machen und die theoretischen Schnittmengen mit Konzeptualisierung benachbarter Phänomene wie ‚Grenzziehung‘ und ‚Ungleichheit‘ in den Blick nehmen.
Lernziel: Das Seminar vermittelt vertiefende Kenntnisse soziologischer Theorien, stellt einen aktuellen Themenbezug her und ordnet diesen mithilfe von Fachliteratur soziologisch ein. Auf diese Weise können die Teilnehmenden an relevante soziologische Debatten anknüpfen und sind in der Lage, die verschiedenen Ansätze kritisch zu reflektieren.
Vorgehen: Das Seminar ist – vorbehaltlich der im Herbst geltenden Einschränkungen – in Präsenz geplant. Das genaue Vorgehen wird in der ersten gemeinsamen Sitzung besprochen. Link zum Kurs in OpenOLAT: https://www.openolat.uni-hamburg.de/url/RepositoryEntry/200998959 Der Zugangscode hierfür wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Literatur: Der Seminarplan und die Literaturauswahl werden in der ersten Sitzung besprochen und die Texte digital via OpenOLAT bereitgestellt.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Studienleistungen: Selbstständige Lektüre, regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, kurze Inputbeiträge und fristgerechtes Einreichen der schriftlichen Ausarbeitungen. Prüfungsart: Hausarbeit Bewertungsschema: RPO (benotet) Umfang B.A.-Soziologie Hauptfach (6 LP): 12-15 Seiten B.A.-Soziologie Nebenfach (5 LP): 10-12 Seiten Lehramt Sozialwissenschaften (5 LP): 10-12 Seiten Abgabetermin: 31.03.2022