Lehrende: Hauke Feddersen
Veranstaltungsart:
Vertiefungsseminar
Anzeige im Stundenplan:
V-SEM
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 24
Anmeldegruppe: Vertiefungsseminare Spezielle Soziologien
Weitere Informationen:
B.A.-Soziologie Hauptfach: VM - Spezielle Soziologien
B.A.-Soziologie Nebenfach: VM - Spezielle Soziologien
M.A.-Lehramt Sozialwissenschaften: VM - Spezielle Soziologien
M.A. Lehramt Sozialwissenschaften: Sozialwissenschaftlicher Wahlschwerpunkt
Kommentare/ Inhalte:
"Klimaschutz", "Nachhaltigkeit" oder auch "sozial-ökologische Transformation" sind Schlagworte, welche spätestens seit den Protesten der „fridays for future“ Bewegung breit im deutschsprachigen Diskurs verankert sind. Einen gemeinsamen Nenner finden diese Begriffe in der Forderung nach einer Veränderung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse. In der Geschichte der BRD lassen sich mit der Energie- und der Agrarwende seit mindestens 30 Jahren Projekte ausfindig machen, welche mehr Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder eben eine sozial-ökologische Transformation versprechen. Inhalt dieses Seminars sind die bisher identifizierbaren gesellschaftlichen Konfliktlinien, welche sich aus der Energie- und Agrarwende in Deutschland ergeben. Der Fokus liegt somit auf den gesellschaftlichen Reaktionen der Transformation der Energie- und Nahrungsmittelproduktionsweisen und damit einhergehend auf den Transformationsprozessen ländlicher Räume. Neben Fragen von vermeintlich ausschließlich ökologischer Transformationen geraten somit Fragen nach sozialer Teilhabe und Ungleichheit, Anerkennung und Definitionsmacht in den Blick.
Lernziel:
Ziel dieses Seminars ist es einen soziologisch informierten Überblick über Konfliktlinien sozial-ökologischer Transformationen in ländlichen Räumen zu bekommen.
Vorgehen:
Um dieses Lernziel zu erreichen, werden zentrale Begriffe, Konzepte und Konfliktlinien erarbeitet. Neben der begrifflichen Einordnung von Konzepten wie der "gesellschaftlichen Naturverhältnisse", "ländlicher Räume" und "Landschaft" wird es auch um die empirischen Phänomene der Energiewende, der Agrarwende, sowie deren Einbettung in weitere soziale Veränderungsprozesse ländlicher Räume gehen (Veränderungen von sozialen Strukturen und Dörfern, völkische und nationalistische Ökologie-Bewegungen, Transformationen nach der DDR in den „neuen“ Bundesländern)
Die Teilnehmer*innen dieses Seminars werden durch die Bearbeitung der Lektüre, aber auch durch Diskussionen und ausgewählte Spaziergänge in die Lage versetzt obig genannte Konfliktlinien zu erkennen und sozialwissenschaftlich fundiert einzuordnen. Somit können sowohl auf einer theoretischen, als auch auf einer empirischen und praktischen Ebene die verschiedenen Dimensionen sozial-ökologischer Transformationsprozesse und -konflikte reflektiert werden.
Literatur:
Burckhardt, L. (2006) Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft. Martin Schmitz Verlag.
Steinführer, A. et. al. (2019) Das Dorf. Soziale Prozesse und räumliche Arrangements. LIT Verlag.
Neckel, S. (2018) Ökologische Distinktion. Soziale Grenzziehung im Zeichen von Nachhaltigkeit. In: Die Gesellschaft der Nachhaltigkeit. Umrisse eines Forschungsprogramms. Hrsg. Neckel, S. et. al. transcript Verlag. Bielefeld. S. 59-76.
Reckwitz, A. (2019) Von der nivellierten Mittelstandsgesellschaft zur Drei-Klassen-Gesellschaft: Neue Mittelklasse, alte Mittelklasse, prekäre Klasse. In: Das Ende der Illusionen. Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Hrsg: Reckwitz, A. Suhrkamp. Berlin. S. 63-134.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Als Prüfungsleistung werden im Semester drei Essays (je 4-5 Seiten) mit Bezug zu den jeweils besprochenen Texten geschrieben. Die Veranstaltung ist in drei inhaltliche Blöcke unterteilt. Die Essays bilden jeweils den Abschluss eines Blocks.
Alternativ kann auch eine Hausarbeit im Semester (12-15 Seiten) geschrieben werden (Abgabe 31.01.2022). Die bewerteten Prüfungsleistungen werden via Mail oder in der Sprechstunde ausgehändigt.
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