Lehrende: Dr. Barbara Müller Graumann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Theol.im Mittelalter
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Weitere Informationen: Die Veranstaltung findet voraussichtlich digital statt (trotz Härsaalangabe).
Kommentare/ Inhalte: In der langen Zeit des Mittelalters (ca. 600-1500) werden weniger gänzlich neue theologische Themen aufgenommen, als dass die bereits in der Alten Kirche diskutierten Themen mit neuen Methoden und auch im Hinblick auf zeitgenössische Kontexte und Strukturen erneut überdacht werden. In der Vorlesung sollen zentrale mittelalterlich-theologische Stile bzw. Sitze im Leben (z.B. scholastische Theologie, monastische Theologie), vordringliche Themen (z.B. Eucharistie, Universalienfrage, Ekklesiologie) sowie herausragende theologische Exponent*innen mit ihren zentralen Lehren vorgestellt werden, z. B. Anselm von Canterbury, Abaelard, Hildegard von Bingen, Thomas von Aquin, Margarete Porete, Meister Eckhart, Wilhelm von Ockham, John Wyclif, Jan Hus etc. – Allein von den hier aufgelisteten Personen endeten zwei auf dem Scheiterhaufen und mehrere wurden eingekerkert und exkommuniziert. Parallel zur Ausdifferenzierung der mittelalterlichen Theologie entwickelte die Papstkirche ein ausgeklügeltes System, um die christliche Wahrheit und damit auch die Theologen und Theologinnen kirchlich zu kontrollieren. Die Frage nach den Theologen und Theologinnen des Mittelalters ist somit nicht losgelöst von denjenigen nach der Definition von Orthodoxie und Häresie zu behandeln und damit im Kontext kirchlicher Strukturen und politischer Konstellationen.
Literatur: Volker Leppin, Theologie im Mittelalter. (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen I/11) Leipzig 2007. Weitere Literatur wird im Verlauf des Seminars genannt.