52-224 DIGITAL: Von Brasilien bis Hiddensee: Natur schreiben. Traditionslinien des "Nature Journal" vom 18. Jahrhundert bis heute (IntLit)

Lehrende: Jule Cara Aloysia Thiemann

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: Brasilien/Hiddensee

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Weitere Informationen:
(IntLit) [ifg 221] [ifg 241] [ifg 242] [ifg 243] [ifg 244] [/dslde-a-ndl] [/dslde-a-dsl] [slm-wb] [master-wb] (Wahlzeit)
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -

Hinweis zur Teilnahme:
Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.

Kommentare/ Inhalte:
Im Seminar widmen wir uns dem Schreiben über Natur – anhand von Reiseberichten und Chroniken, Tagebüchern und Beobachtungsjournalen. Beim Nature Writing stehen „naturkundliche Informationen, Erkundungen des subjektiven Erlebnisses des Einzelnen in der Begegnung mit Landschaften, Pflanzen und Tieren, und philosophischen Überlegungen über die Stellung des Menschen im Naturganzen“ (Axel Goodbody) im Fokus. Von Brasilien bis Hiddensee spüren wir in exemplarischen Lektüren literarischen Naturbeobachtungen und damit verbundenen Schreib- und Wahrnehmungspraktiken nach. Von Alexander von Humboldts Entdeckungsreisen über die Waldspaziergänge Wilhelm Lehmanns bis hin zu Lola Randls Gartenexperimenten untersuchen wir, wie Naturbeobachtungen in literarischen Journalen in Szene gesetzt werden. Folgende Fragen begleiten dabei die Textlektüren: Wie wird die Naturbeobachtung verschriftlicht, welche (Klein-)Formen wie Listen, Protokolle, oder Diagramme finden sich in den Texten? Wie werden Verfahren des Sammelns und Ordnens von Organismen – insbesondere das Vergleichen, Bestimmen, Systematisieren von beispielsweise Insekten oder Pflanzen – in narrative Strukturen übersetzt? Welche Verweise finden sich in neueren Texten auf ‚Klassiker‘ des Nature Journals und Autor*innen aus der anglo-amerikanischen Literatur, wie z.B. Henry David Thoreau?
In gemeinsamen Lektüren, Gruppendiskussionen und kurzen Impulsreferaten soll danach gefragt werden, welche Rolle dem Nature Journal in der deutschsprachigen Literatur zukommt. Ausgewählte Sekundärliteratur zum Thema Nature Writing und Ecocriticism ergänzt unsere Lektüren.
- Prüfungsleistungen:
Regelmäßige, aktive Teilnahme am Seminar; Übernahme eines Impulsreferats; Verfassen einer Hausarbeit (10–15 Seiten) am Ende des Semesters.
- Literatur:
Anzuschaffen sind folgende Texte:
Wilhelm Lehmann: "Bukolisches Tagebuch und weitere Schriften zur Natur," hg. von Judith Schalansky in der Reihe 'Naturkunden', Berlin: Matthes & Seitz 2017 sowie Lola Randl: "Der große Garten", Berlin: Matthes & Seitz 2019.
Alle weiteren Texte werden digital auf der eLearning-Plattform AGORA zur Verfügung gestellt.
- Literatur zur Vorbereitung (optional):
Detering, Heinrich: Menschen im Weltgarten. Die Entdeckung der Ökologie in der Literatur von Haller bis Humboldt, Göttingen 2020;
Dürbeck, Gabriele / Christine Kanz (Hg.): Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart. Kontroversen, Positionen, Perspektiven, München 2021;
Wulf, Andrea: "Walden Wasn’t Thoreau’s Masterpiece. In his 2-million-word journal, the transcendentalist discovered how to balance poetic wonder and scientific rigor as he explored the natural world.", in: The Atlantic, 11/2017, unter:
https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2017/11/what-thoreau-saw/540615/.
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