52-168 DIGITAL: Das althochdeutsche 'Hildebrandslied' [DSL/DE-A-ÄdSL][DSL/DE-A-ÄdSL-P][SLM-WB][Master-WB][SG-SLM]

Lehrende: Prof. Dr. Michael Baldzuhn

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: 'Hildebrandslied'

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
Bitte beachten: Das Seminar findet digital statt!

Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird.

Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Freitag in der ersten bzw. der zweiten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.

Kommentare/ Inhalte:

Ein ganzes Semester für einen Text von lediglich knapp 68 Versen? Prima vista mag das als Missverhältnis von schmaler Textbasis und breitem Aufwand erscheinen. Allein: Die Textbasis des Seminars führt auf einen denkbar prominenten Text, das erste, älteste und einzige volkssprachige Zeugnis für das germanische Heldenlied im deutschen Sprachraum - entsprechend zahlreich sind die Forschungsstimmen und die Diskussionen des Fachs zu seiner Deutung, die es - und sei es nur in Auswahl - zur Kenntnis zu nehmen gilt. Weiterhin führt uns das 'Hildebrandslied' beispielhaft auf das Feld der frühen Heldendichtung: Auch diesem wird sich das Seminar zuwenden, etwa auch in Form des altenglischen 'Beowulf' oder des lateinischen 'Waltharius', und die Poetik dieser Textgattung weitergehend zu beleuchten haben. Und da ist von den vielfältigen Problemen, die allein schon die handschriftlich überlieferte althochdeutsche Textgestalt der Lektüre bereitet und denen wir uns im close reading zu stellen haben werden, noch gar nicht die Rede ... sowenig wie von den Linien, die sich vom 'Hildebrandslied' ausziehen lassen in das 'Jüngere Hildebrandslieds' des 15. Jahrhunderts oder in das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit und von Literatur der Geistlichen und der Laien im Frühmittelalter. Nicht zuletzt unter den zwei letztgenannten Aspekten gibt das Seminar Gelegenheit, sich einmal exemplarisch mit der Literatursituation vor der "höfischen Literatur der Blütezeit des Hochmittelalters" zu beschäftigen.

Literatur:
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler. Hg. v. Elias von Steinmeyer. Berlin 1916, S. 1-15; Düwel, Klaus und Nikolaus Ruge: 'Hildebrandslied'. In: Althochdeutsche und altsächsische Literatur. Hg. v. Rolf Bergmann. Berlin, Boston 2013, S. 171-183; Haubrichs, Wolfgang: Die Anfänge: Versuche volkssprachiger Schriftlichkeit im frühen Mittelalter (ca. 700-1050/60). 2., durchges. Aufl. Tübingen 1995 (Geschichte der dt. Literatur von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit 1,1), S. 80-137; Millet, Victor: Germanische Heldendichtung im Mittelalter. Eine Einführung. Berlin, New York 2008, S. 19-93.