93-008 DIGITAL: Sociología de la no-política: Anarquismos, resistencia, feminismos, politica popular y translocal en America Latina

Lehrende: Dr. Paulo Gilberto Rescher

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: la no-política

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Spanisch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Weitere Informationen:
[v02, v02-geo, m03, master-wb, slm-wb, sg]

Kommentare/ Inhalte:
Dieses Veranstaltung wird mit einem Seminar in den Interamerican Studies der Universität Bielefeld gekoppelt, in dem die Thematik aus historischer Perspektive betrachtet und das von Jose Antonio Villarreal geleitet wird, einem ecuadorianischen Experten in der Materie. In der Kombination dieser Perspektiven werden wir uns mit diversen Ansätzen der Analyse politischer Prozesse in solchen Räumen, Sphären und gesellschaftlichen Bereichen beschäftigen, die jenseits formalisierter politischer Räume und Institutionen liegen und somit häufig nicht wahrgenommen oder gar als „nicht-politisch“ betrachtet werden. In vielen Fällen bilden diese jedoch eine essentielle Grundlage des politischen Systems und sind zudem gerade für Angehörige sozial minorisierter und disprivilegierter Gruppen die zentrale Möglichkeit, sich politisch zu betätigen und ein gewisses Maß an Teilhabe zu erlangen. Beispiele dafür sind Aushandlungsprozesse in den Favelas Brasiliens, indigener Dorfgemeinschaften mit Vertreter:innen des Staates im Andenraum und in Mexiko oder politische Aktivitäten irregulärer Migrant:innen. Letztlich haben sich viele der heute prominente Beispiele für soziale Bewegungen und politischen Aktivismus aus diesem Feld entwickelt, so bspw. die Bewegungen der Afro-brasilianer:innen, indigene Bewegungen in Ecuador und Bolivien mit ihrem (zeitweise) starken Einfluss auf die nationale Politik, die Zapatistas in Mexiko und generell unterschiedliche Arten von feministischen Bewegungen, die aktuell v.a. für Chile und Argentinien durch den Kampf um die Legalisierung von Abtreibungen weltweit Aufmerksamkeit erregt haben. In diesem Sinne werden aktuelle Fälle in ihrer Bedeutung für die betreffenden Gesellschaften analysiert und dazu die historischen Grundlagen ausgearbeitet.

Im Seminar wird ein Fokus auf Lateinamerika liegen, in der Diskussion werden aber komparativ auch Beispiele und Ansätze aus anderen Weltregionen aufgenommen. Auch die Übertragbarkeit der Ansätze auf europäische und deutsche Kontexte wird Teil der Diskussion sein.

Die Hauptsprache des Seminars ist Spanisch, allerdings sind sowohl anderssprachige Diskussionsbeiträge als auch Hausarbeiten möglich.

Aktive und regelmäßige Teilnahme sowie Lektüre der Pflichtliteratur werden für eine erfolgreiche Seminarteilnahme vorausgesetzt.