52-251 DIGITAL: ‚Wie bist du, Weib?‘ – Frauenbilder um 1900 (bes. für Lehramtsstud.) [DSL/DE-V-NdL] [SLM-WB] [DL-M02] [DL-M07] [DL-M09] [DE-ME-NdL] [Master-WB]

Lehrende: Prof. Dr. Martin Jörg Schäfer; Dr. Franziska Thiel

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Frauenbilder um 1900

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
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Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -

Hinweis zur Teilnahme:
Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.

Kommentare/ Inhalte:
In allen Kulturen gilt das Geschlecht als eine der wichtigsten Kategorie für soziale Differenzierung, mit ihr verbinden sich geschlechtsbezogene Erwartungen, aber auch Vorurteile. Besonders das weibliche Geschlecht und das Bild von ‚Weiblichkeit‘ wird dabei als zeitlos und ahistorische Form aufgefasst, die nicht nur in Kunst und Kultur Stereotype (Mutter, Heilige, Hure) hervorbringt, sondern auch in der Literatur ihren Niederschlag findet. In literarischen Texten erscheinen weibliche Figuren und Weiblichkeitsentwürfe oft als statisches Bild, das sich einer Entwicklung sowie dem historischen Wandel entzieht. Besonders um 1900 erhält der Geschlechterdiskurs durch die verschiedenen Disziplinen wie Psychoanalyse, Sexualwissenschaft, Medizin oder Kriminologie neue Impulse, sodass sich in der deutschsprachigen Literatur der Jahrhundertwende eine neue Ausdifferenzierung des Frauenbildes vollzieht. Die Ästhetisierung des Weiblichen und die weiblichen Stereotype wie die ‚Hysterika‘, die ‚alte Jungfer‘, das ‚süße Mädel‘ oder die femme fragile und femme fatale erfahren eine Radikalisierung und (Re-)Mythisierung. Bei all diesen Frauenbildern handelt es sich um männlich geprägte Imaginationen des Weiblichen, die in diesem Seminar zur Diskussion gestellt werden. Darüber hinaus stehen auch literarische Texte schreibender Frauen wie beispielsweise von Hedwig Dohm und Maria Janitschek im Mittelpunkt der Analyse, die sich mit den topischen Weiblichkeitsrepräsentationen auseinandersetzen und diese durchkreuzen.
Seminarlektüre bitte anschaffen:
Hugo von Hofmannsthal: Elektra (Reclam); Arthur Schnitzler: Liebelei (Reclam); Frank Wedekind: Lulu (Reclam).
Weitere Texte und Materialien bspw. von und zu Hedwig Dohm und Maria Janitschek werden elektronisch auf der Lernplattform OpenOLAT bereitgestellt.
Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs ist die Bereitschaft zur intensiven Textlektüre sowie die Übernahme einer Präsentation.
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