Lehrende: Stefan Goldschmidt; Rona Meyendorf
Veranstaltungsart: Seminar Ia
Anzeige im Stundenplan: GL-Geschichte
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Kommentare/ Inhalte: Inhalt: In diesem Seminar soll die Sprachgemeinschaft der Gehörlosen insbesondere unter geschichtlichen As-pekten und mit Blick auf die Sozialisation und psychosoziale Situation untersucht und dargestellt werden. Dabei werden folgende Schwerpunkte behandelt: - Deaf History - Erziehung und Bildung Gehörloser - Vereins- und Verbandsgründungen - Emanzipationsbewegung - Vorstellung wichtiger tauber Persönlichkeiten - Taube Menschen in der (hörenden) Arbeitswelt - weitere psychosoziale Aspekte (Beratung, Therapie, Traumata) Sie erhalten einen Einblick in die Geschichte der tauben Menschen von der Antike über den Mailänder Kongress bis heute und dessen Auswirkungen auf ihre Sozialisation. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen, schulischen und familiären Einflüsse und dem Umgang mit Gehörlosen durch die hörende Mehrheitsgesellschaft über die Jahrhunderte hinweg bis heute erschließen sich prägende Faktoren für die Sozialisation tauber Menschen. Denn die Dynamik und Gestaltung der heutigen Gebärdensprachgemeinschaft ist stark beeinflusst durch ihre historischen und heutigen Lebens-umstände. So werden Sie gewisse Merkmale erkennen, analysieren und diskutieren und nicht zuletzt verstehen lernen, welche Rolle Gebärdensprache im Leben der tauben Menschen spielt. Das Seminar wird in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialisten und Verbänden vorbereitet und durchgeführt, so dass eine direkte Verbindung zur heutigen psychosozialen Situation dieser Sprachgemeinschaft hergestellt werden dürfte. Die Darstellung der genannten und anderer Themenbereiche soll mit Hilfe von Vorträgen und Videoma-terial möglichst anschaulich gestaltet werden und zugleich Grundlage für anschließende Diskussionen sein. Darüber hinaus sollen den Studierenden ein Nacharbeiten der Plenumsdiskussion im kleinen Rahmen ermöglicht werden. Zu diesem Zweck werden die Teilnehmer von Tutor*innen in den Übungssitzungen betreut und unterstützt. Eine gewisse Kenntnis der Deutschen Gebärdensprache ist wünschenswert, jedoch nicht Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung. Alle Sitzungen werden in DGS und Deutsch gedolmetscht. Art, Voraussetzung der Modulprüfung: Regelmäßige und aktive Teilnahme an allen Teilen des Moduls (zwei Seminare und zwei Tutorien), in einem der Seminare wird eine Hausarbeit geschrieben, im anderen Seminar wird eine schriftliche Stu-dienleistung erbracht. Vorbereitende Literatur: Carol Padden & Tom Humphries (1991): Gehörlose - Eine Kultur bringt sich zur Sprache. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Eva Richter (Internationale Arbeiten zur Gebärdensprache und Kommu-nikation Gehörloser, Bd. 16): Hamburg: Signum-Verlag.