53-782 DIGITAL: Sprachfähigkeit und das Problem der syntaktischen Variation (Spanisch)

Lehrende: Dr. Mario Navarro

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Sprachfähigkeit

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch/Spanisch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Weitere Informationen:
Das Seminar findet jetzt doch in digitaler Form statt.

[spa-v01, -v02, -v03, -ling-3, -nf-3, -wb, sg, master-wb, rlg-m01, -m03, -m06, -m08, -m010, -m011, spl-010, -011, -012, -m01, -m02,-m03, -m04, sp-la-v1]
(+ 1st. RLG-Masterkolloquium: s. Vorl.-Nrn. 53-672, 53-673)

Kommentare/ Inhalte:
Jeder Mensch besitzt die kognitive Fähigkeit eine Grammatik, trotz der fragmentarischen Natur der sprachlichen Erfahrung (Poverty of Stimulus Argument), schnell und effizient zu erwerben und anzuwenden. Diese Fähigkeit wird als Faculty of Language (FL) bezeichnet und da ihre kognitive Entwicklung einem systematischen Muster folgt, das allen Sprechern der Spezies gemeinsam ist, ist ihre biologische Basis unbestreitbar.

Die biologische Theorie der FL geht davon aus, dass eine ihrer zentralen Komponenten der syntaktische Mechanismus ist, der bestimmten Prinzipien unterliegt und im linguistischen Genotyp oder der Universellen Grammatik (UG) spezifiziert ist. Da die Menge der syntaktischen Prinzipien allen Sprechern gemeinsam ist, stellt die syntaktische Variation und die daraus resultierende strukturelle Diversität eine empirische Tatsache dar, die erklärt werden muss.

In diesem Sinne wird Anfang der 80er Jahre die Idee definiert, dass die UG nicht nur aus allgemeinen, unveränderlichen Prinzipien besteht, sondern auch aus einem Satz von Prinzipien, die einer parametrischen Variation unterliegen. Diese Hypothese wird im Government & Binding Programm (Chomsky 1981) entwickelt und basiert auf der Theorie der Prinzipien und Parameter (Chomsky 1986).

Trotz ihres erklärenden Erfolgs stellen aktuelle Fortschritte in der Erforschung der FL Architektur, ihrer Entwicklung und Evolution, die Eigenschaften der parametrischen Variation in der Syntax in Frage. Deshalb muss die parametrische Theorie in Bezug auf die UG und die Bedingungen der erklärenden Angemessenheit neu definiert werden.

In diesem Sinne sind die Ziele dieses Seminars:

(a) sich mit der historischen Entwicklung der biologischen Perspektive der FL befassen

(b) den Begriff der Parameter in Bezug auf die syntaktisch-formalen Eigenschaften des

Computersystems definieren

(c) Analysen der parametrischen Variation von Punktphänomenen der romanischen

Sprachen und insbesondere der Syntax des Spanischen kritisch zu diskutieren (z.B.

Nullsubjekte, Klitika Phänomene, Objektverschiebung, "Quirky" Subjekte u.a.).

Das Seminar gliedert sich in zwei Abschnitte: eine Einführung in die Problematik der syntaktischen Variation im biolinguistischen Kontext (a-b) sowie die Vorstellung und Diskussion der ausgewählten Literatur (c).

Allgemeine Anforderungen:
Generative Syntax (Seminar Ib)
Sehr gute Kenntnisse in Spanischen
Grundkenntnisse des Englischen.

Literatur-Empfehlungen:
Chomsky, Noam & Howard Lasnik. 1995. The Theory of principles and parameters. In Chomsky, N.: The minimalist program, 13-127. Cambridge, Mass.: MIT Press.

Gallego, Ángel. 2011. Parameters. In Boeckx, C. A. (ed.): The Oxford handbook of linguistic minimalism, 523-550. Oxford: OUP.

Trettenbrein, Patrick C. 2015. The “grammar” in Universal Grammar: A biolinguistic clarification. In Questions and Answers in Linguistics 2(1): 1-10.