Lehrende: Leslie Carmel Gauditz
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
24-402.23
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 21
Anmeldegruppe: Soziale Strukturen Seminare
Weitere Informationen:
B.A.-Soziologie Hauptfach und
B.A.-Soziologie Nebenfach:
Basismodul 2 - Sozialstruktur und Gesellschaftsanalyse
B.A. Teilstudiengang Sozialwissenschaften (Lehramt): Soziale Strukturen
B.A. Ergänzungsfach Soziologie:
Sozialstruktur und Gesellschaftsanalyse
B.A. Studiengänge: Freier Wahlbereich
Kommentare/ Inhalte:
Im Rahmen der anhalten Pandemiekrise soll das Seminar einen anregenden und einführenden Charakter in spannende Theorien und Debatten geben, die Ihren Verlauf des weiteren Studiums bereichern sollen. Sie und ich unterliegen alle besonderen Bedingungen und ich hoffe wir werden soweit möglich eine gute Zeit zum Lernen und zu kritischem, intellektuellen Austausch finden.
In diesem Seminar möchten wir uns Fragen der Analyse von Sozialstruktur und Gesellschaft aus intersektionaler, (queer-)feministischer und dekolonialer Perspektive nähern. Dies bedeutet, einfach gesagt, die Analyse von der Perspektive von marginalisierten Personen und Personengruppen aus zu starten. Geschlechtlichkeit ist zwar eine zentrale Kategorie, aber nicht die einzige Kategorie, die für feministische Analysen eine Rolle spielt.
Durch die Teilnahme am Seminar sollen u.a. folgende Fragen geklärt werden: Welche Konzepte haben wir um den Einfluss von Macht für das Entstehen der Gesellschaft und Staatlichkeit zu betrachten? Wie kann das Verständnis von Mehrfachdiskriminierung (a.k.a. Intersektionalität) für die Empirie fruchtbar gemacht werden?
Die Entstehung relevanter Debatten und Denkbewegungen stammen selten aus dem akademischen Betrieb sondern immer in Verschränkung mit sozialen Bewegungen oder auch primär aus diesen.
Das Seminar befähigt uns einen soziologischen Zugang zu aktuellen Debatten zu Sexismus, Rassismus, Klassizismus, Disability oder auch Männerforschung zu finden.
Lernziel:
Die Studierenden erhalten eine fundierte Einführung in wichtige Denkbewegungen und Perspektiven, die ermöglichen hegemoniale Forschungsperspektiven kritisch zu hinterfragen und diese gegebenenfalls zu ergänzen oder zu umgehen. Es ermöglicht auch die Historie und die Hintergründe aktueller Debatten rund um Privilegien, Feminismus und -ismen nachzuvollziehen. Zentral ist dabei Unterschiedlichkeiten von Forschungsperspektiven und Theorien zu verstehen, um sie für empirische Analysen nutzbar machen zu können. Es werden Grundlagen für das weitere Studium gelegt.
Darüber hinaus werden die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens des Essayschreibens und Peer-Feedback-gebens eingeübt.
Das Seminar ist für voraussichtlich für das Zertifikat "Intersektionalität und Diversität" anrechenbar.
Vorgehen:
Das Seminar führt ein in verschiedene intersektionelle und (queer-)feministische Analyse- und Denkrichtungen.
Lektüre der Texte wird vorausgesetzt, genauso wie das regelmäßige Beitragen von Kommentaren und Fragen zum Text per miro-whiteboard.
Die Präsenzzeiten dienen dem direkten Diskussionsaustausch. Es werden keine Aufnahmen angeboten.
Präsenzzeiten: Montags 12-14 Uhr via Zoom. Hybride Präsenzsitzungen werden angestrebt für 17.5. oder24.5. und den 5.7.2021
Online Kooperation über Miro und Organisation in der OpenOlat Arbeitsgruppe „Intersektionalität und feministische Perspektiven 2021“
Literatur:
- Abu-Lughod, Lila (2013): Do Muslim women need saving?
- Ahmed, Leila (2011): A quiet revolution.
- Beauvoir, Simone de (2018): Das andere Geschlecht.
- bell hooks (1981): Ain't I a woman?
- Butler, Judith (1999): Gender trouble. 1
- Crenshaw, Kimberlé (1989): Demarginalizing the Intersection of Race and Sex:
- Goettner-Abendroth, Heide (2020): Matriarchies Are Not Just a Reversal of Patriarchies.
- Graneß, Anke; Kopf, Martina; Kraus, Magdalena Andrea (2019): Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika.
- Haraway, Donna (1995): Die Neuerfindung der Natur.
- Leinius, Johanna (2019): Umkämpfte Solidaritäten.
- Odugbesan, Abimbola; Stanley Steve, Edward; Gauditz, Leslie (2019): "We have to restructure the way the educational system works from scratch.
- Prilutski, Ria (2018): Über das Recht, komplex zu sein
- Sahin, Reyhan (2019): Yalla, Feminismus!
- Schwarzer, Alice; Beauvoir, Simone de (2019): "Das Ewig Weibliche ist eine Lüge" (1976) - Interview
- Tunç, Michael (2012): Männlichkeitsforschung und Intersektionalität.
- Villa, Paula-Irene; Butler, Judith (2012): Judith Butler.
- Wojnicka, Tania (2020): Social movements and intersectionality.
- Wylie, alison (2004): Why standpoint matters.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
1x Essay á 3 Seiten + peer-feedback > unbenotet (Deadlines im Mai.)
1x Essay á 5 Seiten > benotet von mir (Deadline 15.09.)
Die Prüfungsleistung besteht aus 2 Essay und einem Peerfeedback bei dem Sie den Essay eines:r Kommoliton:in kommentieren. Das bedeutet: im Laufe des Seminars müssen zwei Essays abgegeben werden, die dann über Peer-Feedback kommentiert werden.
Diese Prüfungsleistung hat für die zwei Vorteile: zum einen üben Sie eine möglichst vertraute und wichtige Textform. Zum anderen wird ein weiterer essential skills im Wissenschaftsbetrieb erlernt: Das peer-feedback. Wissenschaft ist Teamwork und kein geniales Buch wurde je ohne Feedback und Unterstützung geschrieben.
Nicht vorgesehen sind Referate. Dies ist als Entlastung gedacht, falls jemand total gut darin ist Videos zu produzieren oder Lust hat die kreative Gestaltung einer Session zu übernehmen können wir dies sehr gerne absprechen.
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