Lehrende: Angela Pohlmann
Veranstaltungsart:
Vertiefungsseminar
Anzeige im Stundenplan:
V-SEM
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 23
Anmeldegruppe: Spezielle Soziologie - Seminare
Weitere Informationen:
B.A.-Soziologie Hauptfach: VM - Spezielle Soziologien
B.A.-Soziologie Nebenfach: VM - Spezielle Soziologien
M.A.-Lehramt Sozialwissenschaften: VM - Spezielle Soziologien
Kommentare/ Inhalte:
Gestorben wird immer und überall. Auf den ersten Blick hin handelt es sich hierbei um eine naturwissenschaftliche bzw. medizinische Wahrheit, zu der die Sozialwissenschaften nicht viel hinzuzufügen haben. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass dies so nicht stimmt. Denn Sterben und Tod sind in vielfacher Hinsicht gesellschaftliche geprägt. Wer stirbt wann, woran, wieso? Was gilt als „natürlicher“ Tod? Wann gilt ein Mensch überhaupt als Sterbend bzw. Tod? Wie wird mit Sterbenden bzw. Toten in einer Gesellschaft umgegangen?
Dies sind Fragen, mit denen sich die Thanatowissenschaften seit einigen Jahren auseinandersetzen. Handelte es sich hierbei um ein für lange Zeit eher unbeachtetes Forschungsfeld innerhalb der Soziologie, so lässt sich in den letzten Jahren ein rasant wachsendes Interesse feststellen. Auch wenn es nach wie vor nahezu keine institutionalisierten Organe einer spezifischen Thanatosoziologie (Zeitschriften, Professuren, Sektionen innerhalb der DGS) gibt, ist die Soziologie des Sterbens und Todes inzwischen fachintern etabliert.
Das Seminar gibt einen Einblick in die Themen und Fragestellungen der Soziologie des Sterbens und Todes. Themen, die im Seminar besprochen werden sind unter anderem:
- Was gilt in welchen Gesellschaften (warum) als „natürlicher“ Tod?
- Ist Sterben in unserer Gesellschaft tabuisiert oder vielmehr überrepräsentiert?
- Institutionalisierung von Sterben und Tod
- Nationale bzw. regionale Ungleichheiten in Bezug auf Tod und Sterben
- Fragen globaler Ungleichheit im Hinblick auf Tod und Sterben
- Begräbnisrituale
Lernziel:
Die Teilnehmer*innen sollen einen Überblick über das Forschungsfeld der Soziologie des Sterbens und des Todes erhalten.
Hierfür werden neben thematischen auch theoretische und methodische Zugänge besprochen, die innerhalb der thanatosoziologischen Forschung zur Anwendung kommen.
Den Teilnehmer*innen soll ein Verständnis dafür vermittelt werden, wie allgemeine Konzepte (Institutionen, Macht, Medialisierung, Ritual,...) und theoretische Zugängen (Diskurstheorie, Theorie sozialer Lebenswelten,...) der Soziologie auf einen spezifischen Themenbereich angewandt werden können.
Vorgehen:
Das Seminar ist ein in großen Teilen ein Literaturseminar. D.h. die Studierenden lesen und erarbeiten in Eigenarbeit Texte, deren Inhalte - sowie daraus sich weiter ergebende Themen - im Seminar besprochen und diskutiert werden.
Aufgrund der aktuellen Situation wird das Seminar als Hybridseminar geplant. Dies bedeutet zum einen, dass die Lehre selbst digital in Form von synchronen Videokonferenzen (über Zoom) in Kleingruppen wie auch im Plenum, sowie asynchron in Form von Diskussionsforen (OpenOlat) oder durch die schriftliche Einreichung durchgeführt wird. Zum anderen sollen einzelne Sitzungen bzw. Elemente (auch) in Präsenzform angeboten werden. Die Präsenzelemente werden über Zoom parallel auch virtuell angeboten, so dass die Möglichkeit einer rein virtuellen Teilnahme an dem Seminar sichergestellt wird.
Literatur:
Jakoby, Nina; Thönnes, Michaela (Hg.) (2017): Zur Soziologie des Sterbens. Wiesbaden: Springer.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsart: Hausarbeit
Bewertungsschema: RPO (benotet)
Umfang
B.A.-Soziologie Hauptfach (6 LP): 15 Seiten
B.A.-Soziologie Nebenfach (5 LP): 10 Seiten
B.A.-Lehramt Sozialwissenschaften (5 LP): 10 Seiten
Abgabetermin: 15.09.2021
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