FSA-HFBK-001 Spiegelbilder, Schattenspiele, Spurensuche

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Prof. Dr. Bettina Uppenkamp

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: FSA-HFBK-001

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 3

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Angesichts der auch im Wintersemester andauernden Einschränkungen für die Präsenz-Lehre wird diese Vorlesung online angeboten. Sie wird von Woche zu Woche in der Mediathek der HfbK über einen password-geschützten link abrufbar sein. Um die links zu erhalten ist eine Anmeldung für diese Lehrveranstaltung erforderlich. Anmeldungen bis zum 2. November an Helena Müller e-mail: helena.fra.mueller@gmail.com

Für den italienischen Kunsttheoretiker der frühen Renaissance, Leon Battista Alberti, war die mythologische Figur des Narziss, der sich über den Tod hinaus in sein eigenes Spiegelbild verliebte, der Erfinder der Malerei. Der antik römische Historiker Plinius brachte in seiner enzyklopädischen Naturgeschichte den Ursprung der Zeichenkunst mit dem Schattenriss in Verbindung, den die Tochter des Töpfers Butades beim Abschied von ihrem Geliebten nach der Kontur seiner Gestalt auf einer Wand nachgezogen hatte. Zu den ältesten Bildzeichen der Menschheitsgeschichte gehören die farbigen Handabdrücke an den Wänden spanischer oder südfranzösischer Höhlen, etwa in Pech-Merle, Gargas und Rocamdour, die neben realistischen Darstellungen von Tieren und stilisierten Menschen sich als Spuren körperlicher Präsenz aus dem Paläolitikum bis heute erhalten haben. Gemeinsam ist der Spur, dem Schatten und dem Spiegelbild, dass etwas oder jemand da sein oder dagewesen sein muss, um eine Spur hinterlassen zu haben, einen Schatten zu werfen oder sich zu spiegeln – der Spiegel wäre sonst leer. Als (Bild)Zeichen aufgefasst, die auf einer physischen Verbindung zwischen dem Zeichen und dem beruhen, worauf sie verweisen, lassen sich die Spur, der Schatten und das Spiegelbild als Indices begreifen. Die Zeichentheorie unterscheidet solche indexikalischen Zeichen von ikonischen und symbolischen Zeichen, die auf Ähnlichkeit oder auf Konventionen gründen. Ausgehend von den Ursprungslegenden widmet sich die Vorlesung künstlerischen Verfahren, die vom Spiegelbild, vom Schatten und von der Spur Gebrauch gemacht haben, sich mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt oder ihre spezifischen Qualitäten für sich produktiv gemacht haben. Zur Sprache kommen exemplarisch Werke der älteren Kunstgeschichte, ebenso wie Arbeiten der Moderne und Gegenwart.

Die Vorlesung richtet sich an alle interessierten Studierenden der HfbK. Sie versteht sich zugleich als Angebot im freien Studienanteil für Studierende der reformierten Bachelor-Lehramtsstudiengänge (FSA). Lehramtsstudierenden mit dem Fach Kunst bietet sie eine Vertiefung und/oder Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse, Lehramtsstudierenden anderer Fächer eine Erweiterung ihrer überfachlichen Kenntnisse.

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Angaben zur Prüfung bzw. Studienleistung im Freien Studienanteil (FSA) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
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Prof. Dr. Bettina Uppenkamp