53-693 DIGITAL: VL Mythos -Theorie und Aktualisierung in der französischen und italienischen Literatur

Lehrende: Dr. Solveig Malatrait

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: VL Mythos

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 100

Weitere Informationen:
[fra-, ita-a03, -a04, -v04, -v05, , fra-lit-2.1, -nf-2, -3, -nf-3, ita-lit-2, -3, -nf-3, slm-wb, sg, master-wb, rlt-m02b, frl-06, -07, -011, -m01, -m02, -m03, fr-la-a2, -a4]
Die Angabe der Credits (2,0) bezieht sich auf die Anzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im WAHLBEREICH besucht wird.

Kommentare/ Inhalte:
Die antiken Mythen, die schon in der Antike zwischen „Erzählung" und religiöser Bedeutung schwanken, sind für die Technik des Palimpsests prädestiniert: Jede erneute Aktualisierung fügt dem komplexen Gewebe eine neue Schicht hinzu. Seit ihrer „Rehabilitierung" in der Renaissance faszinieren sie die Autoren in vielfältiger Weise, und dies ist auch mit der Postmoderne oder der Instauration neuer Medien wie dem Film oder dem Comic, keineswegs beendet.

Die Vorlesung stellt den – vielleicht vermessenen – Versuch dar, das Phänomen der Mythenrezeption und der gleichzeitigen Theoriebildung in der Neuzeit in der italienischen und französischen Literatur und Kultur in einem großen Überblick zu fassen.

Dieser soll kurz die wichtigsten antiken Mythentheorien vorstellen, dann die Problematik des mittelalterlichen Umgangs mit den Sagen über die „teuflischen" heidnischen Götter werfen, um dann in einem diachronischen Schnitt von der „Wiedergeburt" der Mythen im Rinascimento bis zur postmodernen Rezeption vor dem Hintergrund eines neuen Vergessens die wichtigsten Etappen der Mythenrezeption in der Neuzeit nachzuzeichnen.

Etappen sind u.a. die italienische Oper, das Theater des siècle classique, die Mythentheorie Giambattista Vicos, der Symbolismus der Mythen in der französischen Revolution, die romantische Mythenkritik, die Mythenparodie des 19. Jahrhunderts, aber auch ihre esoterische Aufladung im Symbolismus, die Diversität der modernen Mythentheorien, die Theorie und Aktualisierung der Mythen im italienischen Neorealismus bis hin zur Theorie Blumenbergs und dem postmodernen Spiel mit dem Mythos.

Die Vorlesung wird auf Deutsch gehalten und erfordert keine fortgeschrittenen Italienisch- oder Französischkenntnisse; die Texte werden je mit Übersetzungen präsentiert; Textvorlagen werden ggf. in STINE bereitgestellt.
Die Vorlesung findet per PowerPoint mit Audiospur statt, die in STINE hochgeladen wird. Die Teilnehmenden dürfen natürlich gerne Fragen stellen oder Anmerkungen machen. Dies wird zunächst über STINE geschehen; ggf. könnten einige ZOOM-Termine die Gelegenheit zu direkten Diskussionen bieten.
Die Bedingungen für die Vergabe eines Scheins: Regelmäßige Teilnahme und das Abfassen einer kurzen eigenen Darstellung eines Mythos entweder als erklärende (z.B. für Schüler) oder als interpretierende Darstellung (die Präsentation einer Aktualisierung eines Mythos). Form: als Film, Podcast oder PowerPoint-Präsentation.