Lehrende: Dr. Christoph Haferburg
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
8,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
8 | 17
Weitere Informationen:
Die Platz- und Themenvergabe ist bereits am Ende des Sommersemesters 2020 erfolgt. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie im Rahmen dieser Platzvergabe einen Seminarplatz bekommen haben.
Kommentare/ Inhalte:
Die gegenwärtige globale Herausforderung der Covid-19 Pandemie trifft in Afrika auf besondere Bedingungen, die Elísio Macamo als „Normalität des Risikos“ charakterisiert, und die mit Hinweisen auf die Unterschiedlichkeit der Gesundheitssysteme bzw. der Macht der staatlichen Institutionen, aber auch der Ökonomien und der Livelihoods, sowie der Sozialsysteme und der Mensch-Umwelt-Verhältnisse skizziert werden können. Daher stellt sich etwa die Frage, ob die anfänglich sehr strikten Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus in vielen Staaten Afrikas ebenso wie die zu beobachtenden infektionsunabhängigen Lockerungen nicht vorwiegend von politischen Motiven der Stabilität beeinflusst waren, und weniger von Zielen der Seuchenbekämpfung oder dem Schutz vor Krankheit und Tod. Gleichwohl muss zunächst nachvollzogen werden, welche Bedingungen eigentlich aus geographischer Perspektive rezipiert werden müssen, um die in der Frage angelegten Implikationen einer pandemischen Disruption angemessen diskutieren zu können. Vor diesem Hintergrund soll in der LV einerseits eine vertiefte fallbezogene Auseinandersetzung mit lokalem Kontext, Ausmaß, Folgen und Reaktionen auf die Pandemie erfolgen, andererseits aber auch über die Begriffe (vgl. die bis hierhin verwendeten Schlagworte) und teildisziplinären Möglichkeiten (z.B. der geographischen Entwicklungsforschung, aber auch der Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftsgeographie) reflektiert werden, diese Pandemie zu verstehen.
Lernziel:
Eine intensive Auseinandersetzung mit der einschlägigen Fachliteratur sowie mit Sekundärdaten soll dazu befähigen, ausgehend vom aktuellen Stand der Forschung Kausalzusammenhänge nachzuvollziehen, mithilfe derer idealerweise aktuelle und künftige Handlungsstrategien auch über Afrika hinaus differenzierter bewertet werden können.
Vorgehen:
Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen, Inputs in ausgewählten Formaten (unter Bezugnahme auf ausgewählte Lesetexte und Sekundärdaten), referats- bzw. textbasierte Diskussionen mit wechselndem Discussant, schriftliche Ausarbeitung
Literatur:
Zum Einstieg: Macamo, E. (2020): Die Normalität des Risikos. Ein Kommentar zu afrikanischen und europäischen Antworten auf COVID-19. In: AfrikaSüd 3/2020, 13-14.
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