Lehrende: Prof. Dr. Frank Fehrenbach; Philipp Müller; Dr. Adrian Renner; Prof. Dr. Cornelia Zumbusch
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
4,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Weitere Informationen:
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WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 20/21
- Leistungspunkte und An- und Abmeldung
Für Veranstaltungen mit unterschiedlichen LP-Varianten gilt:
1. Pro Lehrveranstaltung nur eine Anmeldung!
2. Ein Wechsel der LP-Variante einer Lehrveranstaltung kann NUR während der Anmeldephasen vorgenommen werden!
Abmeldungen von Veranstaltungen sind NUR bis zum Ende der Abmeldephase möglich!
- Bevor Sie sich in STiNE anmelden, LESEN SIE bitte unbedingt den neuen Leitfaden für die Anmeldungen in STiNE für das WiSe 20/21. Dort finden Sie die besonderen An- und Abmeldefristen sowie Infos zum Anmeldeverfahren im FB Kultur:
https://www.kulturwissenschaften.uni-hamburg.de/studium/stine-anleitungen.html
- Die Modulübersichten als Orientierung, damit Sie die richtigen Modulzuordnungen in STiNE vornehmen können, finden Sie in Ihrem Studienführer auf der Seite: https://www.kulturwissenschaften.uni-hamburg.de
Kommentare/ Inhalte:
Bei Kräften handelt es sich um notorisch schwer fixierbare Phänomene. Von Anziehungs- und Abstoßungskräften, Bewegungsgesetzen und Gravitation über Prozesse der Erzeugung, Bildung, Selektion und Vererbung bis zu Fragen der Energieerhaltung und Energiegewinnung – Kräfte durchwirken die gesamte Welt von frühantiken Mythen bis zur neuzeitlichen Naturwissenschaft. Die gegenseitige Beeinflussung der Kräfte von Natur(en) und Menschen gehört – von Modellen der Balance, der Inanspruchnahme bis zu Szenarien des Kontrollverlusts oder der Beschwörung magischer Kräfte – zum Grundinventar der europäischen Kulturgeschichte. Hierbei wurden und werden Kräften und ihren vielfältigen Wirkungen oftmals eine dunkle, weil unerklärliche Qualität zugesprochen. Diese Vorstellung einer schwer bestimmbaren „qualitas occulta“ am Grund natürlicher Prozesse findet sich bis zur heutigen Rede in der Physik von schwarzen Löchern und dunkler Materie fortgesetzt.
Die mehr als nur metaphorische Dunkelheit von Kräften verweist unmittelbar in den Bereich der Kunst. In den Künsten stehen Kräfte für die ideelle Erzeugung und materielle Verfertigung von Kunstwerken, denen wiederum Wirkungen wie Anziehung, Abstoßung, Faszination, Lust, Schrecken oder Ekel zugeschrieben werden. Gerade weil Kräfte meist erst in ihrer Wirkung auf andere und anderes zur Wahrnehmbarkeit gelangen, entzünden sich an ihnen Fragen der Darstellung, sei es der Narrativierung oder Visualisierung – sowohl in den Wissenschaften als auch im Bereich der Kunst selbst. Kräfte verweisen auf Wirkvermögen und Wirkungszusammenhänge, deren Darstellung und Modellierung zwischen Wissen und Ästhetik, zwischen Begriff, Metapher und Bild verläuft.
Die Ringvorlesung unternimmt es, aus interdisziplinärer Perspektive Schlaglichter in das Dunkel der Kräfte zu werfen. Zur Debatte steht die doppelte Relation von Wissen und Ästhetik in Physik, Biologie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft: als Frage nach der Darstellung, Modellierung und Sichtbarmachung von Kräften einerseits und den Kräften von Darstellungsverfahren, deren medialen Implikationen und Rückwirkungen auf das Verständnis von Kraft andererseits.
Die Ringvorlesung wird Ÿber Zoom donnerstags von 16–18 Uhr als Live-Format durchgefŸhrt, Aufzeichnungen der einzelnen Vorlesungen werden fŸr angemeldete Studierende auf lecture2go zur VerfŸgung gestellt. Weitere Informationen und Programm der Ringvorlesung: https://www.imaginarien-der-kraft.uni-hamburg.de/kolleg/news/2020-10-22-ringvorlesung-dunkle-kraefte.html
Vorgehen:
BA:
2 LP: Regelmäßige Teilnahme + Multiple Choice Test
4 LP: Regelmäßige Teilnahme + Essay (3-5 Seiten zu einer Sitzung Ihrer Wahl)
MA:
2 LP: Regelmäßige Teilnahme + Multiple Choice Test
5 LP: Regelmäßige Teilnahme + Essay (5 Seiten zu einer Sitzung Ihrer Wahl)
Literatur:
Frank Fehrenbach, Robert Felfe und Karin Leonhard (Hg.): Kraft, Intensität, Energie: Zur Dynamik der Kunst, Berlin/Boston 2018.
Thomas Brandstetter (Hg.): Zeichen der Kraft: Wissensformationen 1800-1900, Berlin 2008.
Franca Buss und Philipp Müller (Hg.): Hin- und Wegsehen. Formen und Kräfte von Gewaltbildern, Berlin/Boston 2020.
Christoph Menke: Die Kraft der Kunst, Frankfurt am Main 2013.
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