Lehrende: Prof. Dr. Hanna Wimmer
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Weitere Informationen:
.
WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 20/21
- Leistungspunkte und An- und Abmeldung
Für Veranstaltungen mit unterschiedlichen LP-Varianten gilt:
1. Pro Lehrveranstaltung nur eine Anmeldung!
2. Ein Wechsel der LP-Variante einer Lehrveranstaltung kann NUR während der Anmeldephasen vorgenommen werden!
Abmeldungen von Veranstaltungen sind NUR bis zum Ende der Abmeldephase möglich!
- Bevor Sie sich in STiNE anmelden, LESEN SIE bitte unbedingt den neuen Leitfaden für die Anmeldungen in STiNE für das WiSe 20/21. Dort finden Sie die besonderen An- und Abmeldefristen sowie Infos zum Anmeldeverfahren im FB Kultur:
https://www.kulturwissenschaften.uni-hamburg.de/studium/stine-anleitungen.html
- Die Modulübersichten als Orientierung, damit Sie die richtigen Modulzuordnungen in STiNE vornehmen können, finden Sie in Ihrem Studienführer auf der Seite: https://www.kulturwissenschaften.uni-hamburg.de
Kommentare/ Inhalte:
„Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist“ (2 Mose 20:4). Wer oder was in Artefakten dargestellt werden darf, welche Art von Artefakt hierfür zulässig ist, wie man mit diesen Artefakten dann umgehen darf, inwiefern gar vielleicht auch das Artefakt in der Lage ist selbst aktiv zu werden, das sind Fragen, die Anhänger*innen des Christentums seit der Spätantike umtreiben. Mit dem Vorwurf der ‚Idolatrie‘ grenzt(e) man sich nach außen hin ab, zunächst vom Götter- und Kaiserkult der römischen Staatsreligion, später auch von anderen Religionen, auch vom Judentum und dem Islam, denen gleichermaßen Götzendienst unterstellt wurde. Gleichzeitig grenzte man sich so auch nach innen hin gegen andere christliche Strömungen ab, etwa im byzantinischen Bilderstreit, der auch in Westeuropa Kreise zog, sowie natürlich in den reformatorischen Bilderstürmen. In diesem Seminar möchte ich mit Ihnen mittelalterliche Darstellungen und schriftlich überlieferte Beschreibungen von ‚Götzenbildern‘ und ‚Götzendienst‘ untersuchen, die zu einer Zeit entstehen, in der christliche Kultbilder und besonders Kultstatuen rasch an Bedeutung gewinnen. Damit richten wir den Blick nicht zuletzt auf die Mechanismen, mit denen bildapologetische und -theologische Überlegungen für antisemitische, antiislamische und auch misogyne Polemiken instrumentalisiert werden.
Vorgehen:
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Fähigkeit und Bereitschaft, auch englischsprachige Texte zur Vorbereitung auf Seminarsitzungen zu lesen. Lateinkenntnisse sind sehr willkommen, aber nicht zwingend notwendig.
Wer 2LP erwerben möchte, bereitet regelmäßig die Sitzungen vor und nimmt aktiv an ihnen teil; wer 4/5LP erwerben möchte, übernimmt zusätzlich ein Referat (ppt-Präsentation mit Tonspur) , eine Diskussionsleitung mit anschließender Präsentation der Ergebnisse (ppt-Präsentation mit Tonspur) o.ä.; für 6/10LP wird außerdem eine schriftliche Hausarbeit angefertigt.
Derzeit müssen wir damit rechnen, dass auch im Wintersemester die Präsenzlehre nur in sehr engen Grenzen wird stattfinden können. Diese Seminar wird stattfinden als Mischung von Zoom-Sitzungen (mit allen Seminarteilnehmer*innen und gegebenenfalls auch in kleineren Gruppen), asynchronen lehr- und Studieneinheiten und Präsenzveranstaltungen im Kunstgeschichtlichen Seminar in Gruppen, die klein genug sind, um den Abstandregelungen im Seminarraum genüge zu tun.
Die erste Sitzung findet am Dienstag, den 3. November um 10 Uhr c.t. per Zoom statt:
https://uni-hamburg.zoom.us/j/95544314674?pwd=TTM1WU1lb0hTMXpGOFZrWUliWWRpdz09
Meeting ID: 955 4431 4674
Das Passwort teilt die Dozentin auf Anfrage per Email mit.
Literatur:
Zum Einstieg
Martin Büchsel & Rebecca Müller (hg.): Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst. ‚Kultbild‘: Revision eines Begriffs, Berlin 2010.
Michael Camille: The Gothic Idol: Ideology and Image-Making in Medieval Art, Cambridge u.a. 1990.
Beate Fricke: Ecce fides: Die Statue von Conques, Götzendienst und Bildkultur im Westen, München 2007.
Jeffrey Hamburger: „Body vs. Book: The Trope of Visibility in Images of Christian-Jewish Polemic”, in: David Ganz, Thomas Lentes & Georg Henkel (hg.): Kultbild: Visualität und Religion in der Vormoderne, Berlin 2004, Bd. 1, S. 113-146.
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