Lehrende: Dr. Frank Schmitz
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Weitere Informationen: . WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 20/21
Kommentare/ Inhalte: Nur wenige Konzepte waren für die Architektur der Moderne so prägend wie die Prinzipien der Vorfertigung und Serienproduktion. Ob hölzerne Wandelemente, Fassadenplatten aus Beton, Wohnzellen aus Kunststoff, ganze Häuser in Stahl oder Kupferblech: Durch industrielle Methoden hofften zahlreiche Architekt*innen im 20. Jahrhundert das Bauen zu revolutionieren, indem es – nach Vorbild etwa der Automobilproduktion – effizienter gestaltet werden sollte. Insbesondere im Wohnungsbau experimentierten Entwerfer wie Walter Gropius und Ernst May seit den 1920er Jahren mit den Möglichkeiten vorgefertigter Architektur. International knüpften sich visionäre Konzepte an das Prinzip der Vorfertigung, als etwa der finnische Architekt Matti Suuronen 1968 ein rundes Haus in Form eines UFOs entwarf. Gleichzeitig bot in der Bundesrepublik das Versandhaus Quelle Einfamilienhäuser an, die per Katalog bestellt werden konnten und sich innerhalb weniger Tage vor Ort zusammenbauen ließen. Das Seminar fragt daher nach den ökonomischen und gestalterischen Potenzialen des Bauens mit vorgefertigten oder seriell hergestellten Elementen. Welche Rolle spielen diese Prinzipien im aktuellen Wohnungsbau und damit für die Bewältigung des Wohnraummangels als einem der zentralen Probleme zahlloser Großstädte? Das Seminar wird in digitaler Form via Zoom abgehalten, als Seminarplattform dient agora.
Literatur: Philipp Meuser: Die Ästhetik der Platte. Wohnungsbau in der Sowjetunion zwischen Stalin und Glasnost. Berlin 2015. Ryan E. Smith: Prefab Architecture: A Guide to Modular Design and Construction. New York 2011. Christine Hannemann: Die Platte. Industrialisierter Wohnungsbau in der DDR. Berlin 2005. Kurt Junghanns: Das Haus für alle. Zur Geschichte der Vorfertigung in Deutschland. Berlin 1994.