58-136 Religiöse Toleranz lernen? Religiöses Leben im Raum der konfessionellen Stadt

Veranstaltungsdetails

Lehrende: PD Dr. Sebastian Holzbrecher

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: Toleranz

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Kommentare/ Inhalte:
„Bekanntlich ist ‚Stadt und Kirche’ ein die Geschichte Europas vom frühen Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert hinein tief prägender und zugleich außerordentlich vielschichtiger Zusammenhang." (H. Schilling) In der Frühen Neuzeit ist die städtische Öffentlichkeit infolge der konfessionellen Ausdifferenzierungen von erheblichen Veränderungen und Konflikten gekennzeichnet. Für die Frage, wie Europa religiöse Toleranz gelernt hat, kann die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) interessante Einblicke liefern. Das religiöse Miteinander lässt sich dabei eindrucksvoll an gemischtkonfessionellen Städten im Alten Reich beobachten. Sie stellen ein besonders spannungsreiches Laboratorium für die Analyse der vielfältigen räumlichen, politischen und konfessionellen Verschränkungen dar. Das Seminar untersucht an ausgewählten Beispielen, wie sich das konfessionelle Miteinander entwickelte, was religiöse Toleranz ermöglichte und was ihre Entfaltung behinderte. Öffentliche Rituale, etwa in Gestalt von Ratswahlen, Begräbnissen oder Prozessionen spielten dabei ebenso eine Rolle, wie das Wirken von Reformorden.

Literatur:
Literatur (eine knappe Auswahl; im Seminar wird weitere Literatur vorgestellt und besprochen)

Blum, D.: Multikonfessionalismus im Alltag. Speyer zwischen politischen Frieden und Bekenntnisernst (1555-1618), Münster 2015.

François, E.: Die unsichtbare Grenze. Protestanten und Katholiken in Augsburg 1648 – 1806, Sigmaringen 1991.

Friedrich, M.: Jesuiten und Lutheraner im frühneuzeitlichen Hamburg. Katholische Seelsorge im Norden des Alten Reichs zwischen Konversionen, Konfessionskonflikten und interkonfessionellen Kontakten, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 104 (2018), S. 1-77.

Lang, P. Die Ulmer Katholiken im Zeitalter der Glaubenskämpfe. Lebensbedingungen einer konfessionellen Minderheit, Frankfurt 1977.

Oberste, J. (Hg.): Pluralität-Konkurrenz-Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne, Regensburg 2013.

Pilvousek, J.: Die Stadt als sakrale Gemeinschaft. Erfurt im Spätmittelalter, in: M. Moritz / K. Brodersen (Hg.), Amplonius. Die Zeit. Der Mensch. Die Stiftung. 600 Jahre Bibliotheca Amploniana in Erfurt (Schriften des Museums für Thüringer Volkskunde 34), Erfurt 2012, S. 99-105.

Schilling, H.: Die konfessionelle Stadt – eine Problemskizze, in: P. Burschel/ M. Häberlein/ V. Reinhardt/ W. E. J. Weber/ R. Wendt (Hg.), Historische Anstöße. FS für Wolfgang Reinhard zum 65. Geburtstag am 10. April 2002, Berlin 2002, S. 60-83.

Schwerhoff, G. (Hg.): Stadt und Öffentlichkeit in der Frühen Neuzeit (= Städteforschung A 83), Köln u.a. 2011.

Warmbrunn, P.: Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg, Bieberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548 bis 1648, Wiesbaden 1983.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
Es liegen keine Termine vor.
Prüfungen im Rahmen von Modulen
Modul (Startsemester)/ Kurs Prüfung Datum Lehrende Bestehens­pflicht
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende Pflicht
1. Studienleistung k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
Lehrende
PD Dr. Sebastian Holzbrecher